Impfstoff gegen Schweinegrippe

Celtura® steht in Deutschland nicht zur Verfügung

Stuttgart - 06.11.2009, 12:24 Uhr


Zwar hat Novartis soeben die Zulassung für seinen Pandemie-Impfstoff Celtura® erhalten, doch steht er für Deutschland nicht zur Verfügung, da

Für die Influenza A/H1N1-Impfung hatte die Bundesregierung lediglich 50 Millionen Dosen des Impfstoffs Pandemrix® von GlaxoSmithKline vorbestellt. Der in Marburg produzierte Pandemieimpfstoff Celtura® von Novartis wurde nicht berücksichtigt.

Inzwischen ist die Versorgung mit Pandemrix® angelaufen, jedoch mit weniger Impfstoffdosen als erwartet. Bis alle 50 Millionen Dosen ausgeliefert sein werden, wird es noch eine Weile dauern. GlaxoSmithKline gibt als Zeitpunkt Anfang 2010 an. Für einen effektiven Schutz der Bevölkerung ist es jedoch notwendig, dass schnellstmöglich geimpft wird. Theoretisch könnte jetzt mit Celtura® zusätzlich Impfstoff bereitgestellt werden. Einer dpa-Meldung ist allerdings zu entnehmen, dass die Bundesregierung vorerst keine Bestellung des Zellkulturimpfstoffs plant. Die bestellte Menge von Pandemrix® wird als ausreichend erachtet.

Im Gegensatz zu Pandemrix® wird Celtura® nicht auf Hühnereibasis, sondern mit Hilfe von Zellkulturen hergestellt. Für Impfwillige mit bestehender Hühnereiweißallergie wäre Celtura® eine Alternative. Beide Impfstoffe sind adjuvantierte Spaltimpfstoffe: Pandemrix® enthält das neue Adjuvans AS03, Celtura® das Adjuvans MF59, das schon in dem saisonalen Influenzaimpfstoff Fluad® verwendet wird. Darüber hinaus wird Celtura® nicht nur in Mehrdosenbehältnissen angeboten, sondern auch als Einmal-Fertigspritze, was die Durchführung der Impfung in der Praxis erleichtern könnte.

Nach wie vor gibt es in Deutschland keinen nicht-adjuvantierten A/H1N1-Spaltimpfstoff, den die STIKO zur Impfung von Schwangeren empfiehlt und der von Kinderärzten für die Impfung von Kleinkindern gefordert wird.


Dr. Doris Uhl