Bundestagswahl

Ärzte sehen Chance für Veränderung

29.09.2009, 12:41 Uhr


Die Ärzteschaft setzt große Hoffnung in den Wahlsieg der Union und der FDP. Der Hartmannbund appellierte dabei ausdrücklich an die FDP,

„Die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland hoffen, dass mit der künftigen Regierung endlich eine neue Vertrauenskultur im Gesundheitswesen begründet wird“, erklärte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, nach der Wahl. Der Patient und seine ärztliche Behandlung müssten wieder in den Mittelpunkt der Gesundheitspolitik gerückt und die ärztliche Freiberuflichkeit gestärkt werden. „Wir Ärzte sind bereit, unseren Sachverstand hierfür einzubringen“, so Hoppe.

Für den Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Carl-Heinz Müller, zeigt das Wahlergebnis, dass die Bürger Veränderung wollen – auch in der Gesundheitspolitik. „Wir brauchen nun endlich eine nachhaltige Gesundheitsreform, die mehr leistet als eine reine Kostendiskussion“. Auch er bot der neuen Regierung hierfür „konstruktive Mitarbeit“ an. Nicht nur die Politik, sondern die Gesellschaft als Ganzes müsse entscheiden, welches System sie in Zukunft haben will. Müller betonte, dass für die KBV nach wie vor der „Solidargedanke ohne Wenn und Aber“ im Vordergrund stehe.

Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Prof. Dr. Kuno Winn, forderte FDP-Chef Guido Westerwelle auf, bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen mit der Union das Bundesgesundheitsministerium „zu greifen“. „Wer im Wahlkampf – völlig zu Recht – einen konsequenten Neuanfang in der Gesundheitspolitik gefordert hat, der muss nun auch die Zügel in die Hand nehmen“, sagte Winn. Ein klarer Schnitt sei schon deshalb nur mit einem FDP-geführten Ministerium zu machen, weil den notwendigen Reformbestrebungen aller Voraussicht nach ein massives „administratives Beharrungsvermögen“ der Gestalter bisheriger Gesundheitspolitik entgegenstehe.  


Kirsten Sucker-Sket