Editorial

Deutscher Apothekertag 2009: Große Erwartungen

Düsseldorf - 22.09.2009, 17:06 Uhr


Das Apothekerparlament tagt: vom 24. bis 26. September findet der Deutsche Apothekertag 2009 in Düsseldorf statt. Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker trifft sich zum Gedankenaustausch, für Diskussionen, Beratungen und Beschlüsse. Das Motto des diesjährigen Apothekertags lautet „Gesundheit braucht Verantwortung“.

Ich gehe davon aus, dass mit diesem Motto gezeigt werden soll, dass der Apotheker bereit ist, Verantwortung zu übernehmen – für die Gesundheit der Patienten. Auf der Agenda der Hauptversammlung stehen drei Arbeitskreise zu Themen, die zeigen, in welche Richtung sich der Apothekerberuf in Zukunft entwickeln muss, wenn diese Gesellschaft auch weiterhin am Apotheker, am Pharmazeuten festhalten will und diesen Beruf nicht zu einem Discounter und merkantilen Distributionslogistiker verkommen lassen will.

Arbeitskreis 1 steht unter der Überschrift „Herausforderungen für die Patientenversorgung“. In diesem Arbeitskreis wird auf medizinische und soziologische Aspekte der Bevölkerungsentwicklung hingewiesen, auf die steigende Bedeutung der Arzneimitteltherapie, den Fortschritt in der Arzneimittelentwicklung und Medizin, auf Herausforderungen der Versorgung sowie auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Arbeitskreis 2 befasst sich mit den Konsequenzen für eine umfassende pharmazeutische Betreuung. Was erwarten eigentlich die Patienten in dieser Hinsicht vom Apotheker? Welche Erfahrungen liegen in anderen Ländern damit vor? Wie können patientenorientierte Kernkompetenzen und Versorgungsdienstleistungen ausgebaut werden? Und welchen Beitrag leistet der Apotheker konkret zur Arzneimitteltherapiesicherheit?

Arbeitskreis 3 des Apothekertags hebt die patientenorientierte Arzneimittelversorgung auf die politische Ebene und diskutiert darüber mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Eine Vorlage für diese Diskussion könnte das Urteil des Europäischen Gerichtshofs bieten, der das Fremd- und Mehrbesitzverbot für rechtens erklärt hat. In seiner Begründung zu diesem Urteil stellt der Generalanwalt die überragende Bedeutung des Apothekers in der Arzneimittelversorgung, in der Patientenberatung durch einen unabhängigen Fachmann heraus. Wir sollten uns immer wieder daran erinnern, dass wir diesen Anforderungen gerecht werden müssen.

Vor diesem Hintergrund stellen sich große Erwartungen an den diesjährigen Apothekertag. Wie können die Apotheker auf diese zukünftigen Anforderungen besser vorbereitet werden? Reicht eine Fortbildungsoffensive? Wie sieht das moderne Berufsbild des Apothekers für die Zukunft aus? Werden die Apotheker in das Therapiemanagement einsteigen können? Wie wird der Nachwuchs für diese zukünftigen Aufgaben ausgebildet? Ist die Ausbildung vor diesem Hintergrund noch zeitgemäß?

Wir wünschen dem Deutschen Apothekertag 2009 einen guten und ergebnisreichen Verlauf.


Peter Ditzel