Ärztlicher Bereitschaftsdienst

Brüssel befürwortet EU-weit einheitliche Nummer 116 117

Brüssel - 31.08.2009, 14:44 Uhr


Unter der EU-weit gültigen Rufnummer 116 117 soll der ärztliche Bereitschaftsdienst zukünftig rund um die Uhr und in ganz Europa erreichbar sein. Im Oktober will die EU-Kommission über die Reservierung dieser Nummer entscheiden.

Wer in Deutschland am Wochenende mit steifem Hals aufwacht oder hohes Fieber bekommt, muss zunächst einmal gut recherchieren, um mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst Kontakt aufzunehmen, denn allein in Deutschland gibt es nach Angaben der KV für diesen Dienst rund 600 unterschiedliche Telefonnummern. Das soll sich jetzt ändern: Unter der neuen EU-weit gültigen Rufnummer 116 117 soll der ärztliche Bereitschaftsdienst zukünftig rund um die Uhr und in ganz Europa erreichbar sein. Im Oktober will die EU-Kommission über die Reservierung dieser Nummer entscheiden. Nach Angaben des Europaabgeordneten Thomas Ulmer (CDU) werde die Bundesrepublik eines der ersten Länder sein, welches den neuen Service anbiete. Er forderte aber auch alle anderen Regierungen zu einer schnellen Einrichtung des Dienstes auf, da diese den Menschen in ganz Europa die Arztsuche erleichtere.

Wichtig ist dabei, dass die 116 117 kein Ersatz für den Notruf 112 ist. Diese Notrufnummer gilt nach wie vor in allen EU-Mitgliedstaaten bei Notfällen, in denen es auf rasche Hilfe ankommt, und kann von allen Festnetz- und Mobiltelefonen kostenlos angerufen werden. Die Netzbetreiber sind hier überdies seit 2003 verpflichtet, den Notrufdiensten den Anruferstandort zu übermitteln, damit nicht unnötig Zeit verloren geht.


Tarja Wündrich