OTC-Absatz schwächelt

Umsätze auf dem Pharmamarkt auf Vorjahresniveau ausgebremst

Berlin - 18.08.2009, 13:13 Uhr


Nach einem dank Grippe- und Erkältungswelle starkem ersten Quartal haben die frühsommerlichen Schönwetterperioden dem Umsatzschub bei freiverkäuflichen Arznei- und Gesundheitsmitteln ein vorläufiges Ende bereitet.

Bedingt durch Rückgänge sowohl bei den eingelösten Kassen- und Privatrezepten sowie auch im OTC-Bereich, erreichte der Gesamtmarkt Pharma- und Healthcare mit 9,3 Mrd. Euro und 455 Mio. verkauften Verpackungen im zweiten Quartal 2009 nur knapp den Umsatz des Vorjahrsquartals - bei einem Absatzminus von 3,5%. Das belegen die heute in Frankfurt veröffentlichten Zahlen des Nielsen TrendReport Pharma TS Juni 2009.

Nachgelassen hat dabei in den letzten drei Monaten vor allem die Wachstumsdynamik im OTC-Bereich mit einem Umsatzminus von 2,5 und einem Absatzminus von 3,8 Prozent. Dieses Segment hatte im ersten Quartal des Jahres dank des guten Absatzes von Grippe- und Erkältungsmitteln noch deutliche Zuwächse verzeichnet, die im zweiten Quartal durch anhaltende frühlingshafte Schönwetterperioden jedoch stark zurückgingen. Der OTC-Gesamtmarkt bewegte sich damit bis zum Juni nur noch auf Vorjahresniveau und erreichte mit 664 Mio. verkauften Packungen ein Umsatzvolumen von 3,7 Mrd. Euro.

Obwohl Grippe- und Erkältungsmittel auch im zweiten Quartal noch zu den meistverkauften OTC-Produkten gehörten, rückte mit Beginn der warmen Jahreszeit besonders in den Vertriebsschienen außerhalb der Apotheke das Angebot rund um Haut, Haare und Nägel ins Zentrum des Verbraucherinteresses. Bei einem Zuwachs der verkauften Packungen von rund zehn Prozent ließen sich die Verbraucher Produkte aus diesem Segment 13,4 Mio. Euro kosten, das entspricht einem Plus von gut zwei Prozent.

Der schwächelnde OTC-Markt betraf zwar alle Vertriebsschienen, insgesamt mussten die Apotheken mit einem Umsatzminus von nur einem Prozent bei einem Absatzrückgang von 2,9 Prozent jedoch vergleichsweise geringe Einbußen hinnehmen. Bei den Entwicklungen des insgesamt stärker betroffenen lokalen Einzelhandels gibt es deutliche Unterschiede: Am glimpflichsten verlief die Marktentwicklung für die Drogeriemärkte. Sie verzeichneten trotz eines in gleicher Höhe rückläufigen Absatzes ein Umsatzplus von 1,7 Prozent. Auch die Verbrauchermärkte kamen bei nur geringen Rückgängen mit einem blauen Auge davon. Die Verlierer zur Jahreshalbzeit stehen damit eindeutig fest: Es sind die Discounter einschließlich der großen Ketten Aldi, Lidl und Norma, die Umsatzrückgänge von über vier und Absatzeinbußen von rund fünf Prozent hinnehmen mussten.


Tarja Wündrich