Apotheken-IT-Dienstleister

Pro Medisoft und VSA-ApothekenSysteme fusionieren

München - 28.07.2009, 17:19 Uhr


Die Gesellschafter der beiden Softwarehäuser Pro Medisoft und VSA Apothekensysteme gaben am 27. Juli 2009 die Verschmelzung zu einem Unternehmen bekannt.

Paukenschlag im vermeintlichen Sommerloch: es entsteht völlig unterwartet ein neuer „Software-Riese“ im deutschen Apothekenmarkt. Das zukünftige Gemeinschaftsunternehmen von Pro Medisoft und VSA betreut, laut Angaben beider Unternehmen, über 6000 Kunden.

Der Zusammenschluss bedeutet für beide Unternehmen auch Neuland. Beide Softwareanbieter gingen bisher eigenständige Wege. In dem neu gegründeten Unternehmen sind beide Partner gleichberechtigt. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der VSA GmbH, Karl-August Beck, sieht die zukünftige Zusammenarbeit als richtigen Schritt zum richtigen Zeitpunkt. Diese Bündelung von Know-how und Marktpräsenz sei eine enorme Chance für das Unternehmen VSA und für dessen Mitgliedsapotheken. Die Wahrung der Apothekerinteressen sei auch in dem neuen Unternehmen gesichert. Bei Pro Medisoft habe man übrigens auch im Verlauf der vergangenen 25 Jahre stets eng mit Apothekergremien zusammengearbeitet. Der Zusammenschluss sei eine „Win-win-Situation“, da die VSA unter anderem die Softwareinnovation „Jump“ und Pro Medisoft zahlreiche Speziallösungen für Filialapotheken, Versandapotheken und krankenhausversorgende Apotheken in die Unternehmensehe einbringe. Es entstehe hier ein neuer Branchenführer, der für die verschiedensten Anforderungen und Spezialgebieten in den deutschen Apotheken Lösungen und Erfahrungen anbieten könne.

Geleitet werden soll das neue Unternehmen in der ersten Phase von Manfred Seibold und Werner Hauser. Laut Pressemeldung soll die Geschäftsführung in Kürze um zwei Mitglieder verstärkt werden. Für den Geschäftsbereich Softwareentwicklung und IT soll diese Rolle Horst Blass wahrnehmen.

Bei der Konkurrenz sieht man diese „Elefantenhochzeit“ gelassen. Man versuche wohl, Kräfte und Ressourcen bei Neuentwicklungen und Kundenbetreuung zu bündeln, so die Meinung von Gordian Schöllhorn, Geschäftsführer der Lauer Fischer GmbH.

Ähnlich sieht der bisherige Branchenprimus Pharmatechnik den unerwarteten Zusammenschluss. „Ob eine Fusion die richtige Entscheidung sei, Neuentwicklungen erfolgreich umzusetzen, müsse abgewartet werden“, so das Statement aus der Starnberger Firmenzentrale. Kurzfristige Synergien seien aus dieser Fusion aber nicht zu erkennen, so die Meinung von Dr. Detlef Graessner, geschäftsführender Gesellschafter von Pharmatechnik. Hier werde wohl noch einige Integrationsarbeit geleistet werden müssen. Allerdings hat die VSA in der Vergangenheit diesbezüglich Erfahrungen sammeln können, denn vor etwa acht Jahren wurden die Softwarehäuser Stahl und CSE übernommen und in die VSA GmbH integriert.


Vogel