Pick-up-Stellen im Vormarsch

Shell will Medikamente an Tankstellen verkaufen

Düsseldorf - 15.06.2009, 09:12 Uhr


Der seit 2004 erlaubte Versandhandel von apotheken- und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln treibt immer skurrilere Blüten: Nun testet Shell den Verkauf von Medikamenten in seinen Tankstellen.

Jüngstes Beispiel für die (ungewollten?) Auswüchse der Arzneiversandfreigabe: Der Ölkonzern Shell testet den Verkauf von Medikamenten in seinen Tankstellen. Das meldet die Nachrichtenagentur AFP unter Hinweis auf eine Bericht in der "Wirtschaftswoche" vom letzen Samstag. Derzeit können demnach Kunden an vier Teststationen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Medikamente übers Internet bestellen und dort abholen. In den nächsten Wochen solle der Test auf 20 Tankstellen ausgeweitet werden, bei Erfolg dann auf alle 2200 Stationen in Deutschland. Shell erhoffe sich wegen der langen Öffnungszeiten der Tankstellen einen Vorteil gegenüber traditionellen Apotheken. Zwischen Bestellung und Lieferung sollen maximal 48 Stunden vergehen. Der Ölkonzern arbeitet dem Bericht zufolge bei dem Projekt mit der Internet-Apotheke Apotank zusammen.


Klaus G. Brauer / afp