UMFRAGE ZUM ÄRZTE-EINKOMMEN

Ärztinnen verdienen schlechter als ihre Kollegen

24.09.2015, 12:06 Uhr

Mehr als die Hälfte der Ärzte sind mit ihrem Einkommen nicht zufrieden. (Foto: Fotolia/nito)

Mehr als die Hälfte der Ärzte sind mit ihrem Einkommen nicht zufrieden. (Foto: Fotolia/nito)


Berlin - Obwohl die Ärzte in Deutschland in Statistiken und Umfragen regelmäßig zu den gutverdienenden Berufsgruppen gehören, fühlen sie sich selbst nicht angemessen entlohnt. Bei einer Online-Umfrage von Medscape unter knapp 400 Ärzten gab eine Mehrheit von 59 Prozent an, nicht gerecht bezahlt zu werden. Das könnte daran liegen, dass die Mehrheit der Umfrageteilnehmer Klinikärzte war.

Im Ländervergleich unzufriedener sind mit 64 Prozent nur die Ärzte in Frankreich mit ihrem Honorar. Ärzte in Großbritannien und den USA sehen mit 55 beziehungsweise 50 Prozent ihr Einkommen etwas positiver. Die befragten Hausärzte  gaben ihr Einkommen mit 114.000 Euro pro Jahr an, Fachärzte liegen mit 128.000 Euro darüber. Generell verdienen Praxisärzte im Schnitt mit 160.000 Euro deutlich mehr als Klinikärzte, die im Durchschnitt „nur“ 100.000 Euro nach Hause bringen.

Auffällig ist der sehr große Gehaltsunterschied zwischen Ärztinnen und ihren männlichen Kollegen. Möglicherweise ist dies durch ein unterschiedliches Karrierelevel bedingt, da noch immer mehr Männer als Frauen in führenden Positionen tätig sind.  Ärztinnen gaben ihren Verdienst mit 88.100 Euro an, ihre männlichen Kollegen hingegen mit 134.000 Euro. Einen klaren Einkommensunterschied ergab die Umfrage auch nach Alter: Ärzte unter 40 Jahren verdienen danach im Schnitt 81.000 Euro, über 40 Jahre dann mit durchschnittlich 143.000 Euro deutlich besser.

In der deutschen Öffentlichkeit gelten Fachärzte als Spitzenverdiener unter den Ärzten. Umso überraschender ist es laut Medscape, dass Haus- und Praxisärzte in den beiden höchsten Verdienststufen überwiegen. Insgesamt verfügen allerdings nur 13 Prozent der Befragten über ein Nettovermögen von mindestens einer Million Euro. Eine deutliche Mehrheit der Fachärzte und die Mehrheit der Hausärzte verfügt haben aktuell über ein Nettovermögen unter 500.000 Euro.


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