Prognose 2015 bis 2020

Rückgänge bei Patentabläufen

Berlin - 20.08.2015, 11:45 Uhr

In den letzten fünf Jahren sind besonders umsatzstarke Arzneimittel aus dem Patent gelaufen. (Bild: waldemarus/Fotolia)

In den letzten fünf Jahren sind besonders umsatzstarke Arzneimittel aus dem Patent gelaufen. (Bild: waldemarus/Fotolia)


In den nächsten fünf Jahren laufen in Deutschland Arzneimittel mit einem Umsatz von fünf Milliarden US-Dollar aus dem Patent. Dies geht aus einer aktuellen Studie des IMS Institute for Healthcare Informatics hervor. In den Jahren 2009 bis 2014 sind allerdings noch umsatzträchtigere Arzneimittel patentfrei geworden: Für diesen Zeitraum beziffert die Studie die Summe auf 6,8 Milliarden Dollar.

In der Studie vergleicht das IMS Institute die Höhe der Patentabläufe 2015 bis 2020 in einzelnen europäischen Ländern und in den USA. Während in den USA bis 2020 sogar auslaufende Patente in Höhe von 74,3 Milliarden US-Dollar erwartet werden, ist die Summe in den europäischen Vergleichsländern (UK, Frankreich, Italien und Spanien) geringer als in Deutschland (zwischen 2,1 und 3,8 Mrd. US-Dollar). Durchweg ist aber zu sehen: Es wird in den kommenden Jahren weniger Geld durch Patentabläufe frei als in den Jahren 2009 bis 2014. In Deutschland sind es 27 Prozent weniger, in UK sogar 52 Prozent. In den USA ist das Minus prozentual gesehen mit 6 Prozent noch bescheiden - absolut bertrachtet sind es aber rund 5 Milliarden US-Dollar.

Der Branchenverband Pro Generika, der die Studie auf seiner Webseite veröffentlicht hat, betont, dass dieser deutliche Rückgang der Patentabläufe „eine Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem“ sei. Denn Patentabläufe öffneten das Fenster für einen intensiven Wettbewerb, sinkende Arzneimittelpreise und entsprechende Einsparungen bei den Krankenkassen. Auch zeige sich in vielen Fällen, dass erst der Markteintritt von Generika und Biosimilars dafür sorge, dass auch in Deutschland Patienten entsprechend ihrem tatsächlichen medizinischen Bedarf Zugang zu Arzneimitteln erhalten.

Die Studie des IMS Institute finden Sie hier.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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