Hilfsmittelversorgung

Immer mehr Apotheken nutzen OVP

Berlin - 10.08.2015, 11:10 Uhr

Das OVP wartet noch auf anschlussbereite Softwarehäuser. (Foto: Kzenon/Fotolia)

Das OVP wartet noch auf anschlussbereite Softwarehäuser. (Foto: Kzenon/Fotolia)


Seit Februar läuft in Baden-Württemberg und Bayern die Feldphase für das Online-Vertragsportal (OVP) des Deutschen Apothekerverbands und seiner Landesverbände. In Baden-Württemberg besitzen bereits über 1.300 Apotheken einen aktiven Zugang, meldet jetzt der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV). Damit nutzt über die Hälfte der LAV-Mitgliedsapotheken die neue Datenbank, die die ihnen die Hilfsmittelversorgung erleichtern soll.

Im OVP können Apotheker recherchieren, wie der aktuelle Stand ihrer Präqualifizierung ist, an welchen Hilfsmittelversorgungsverträgen die Apotheke teilnimmt und welche Produkte belieferungsfähig sind. Auch Verträge zur weiteren (Preis-)Recherche sind hinterlegt. Offen stehen soll das Portal in Zukunft allen Mitgliedsapotheken von Landesapothekerverbänden. Kosten wird es sie nichts. Das Portal, so betont der LAV, schaffe einen vollständigen Überblick über die apotheken-individuelle Vertragslandschaft im Hilfsmittelbereich. Einige Software-Systemhäuser haben sich auch schon an die zur Verfügung gestellte Schnittstelle des Portals heran programmiert. Damit muss sich die Apotheke nicht mehr gesondert über das Internet in das OVP einwählen, sondern die entsprechenden Informationen werden direkt in die apothekeneigene Warenwirtschaft gespielt.

Mühsame Einpflege der Daten

Die Einpflege aller Hilfsmittelverträge, an denen eine einzelne Apotheke teilnimmt, übernimmt in Baden-Württemberg der LAV für seine Mitglieder. Genau das unterscheide das OVP von anderen am Markt angebotenen Systemen, in denen der Apotheker seine Verträge selbst einarbeiten und auch aktuell halten müsse, erklärt LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth. Die Arbeit ist mühsam: „Derzeit arbeiten wir die seit Anfang Juli geltenden zwei neuen Hilfsmittelverträge der Barmer GEK ein“, so Hofferberth.  Knapp 1.000 Datensätze entfielen dabei auf den Diabetiker-Vertrag und rund 600 Datensätze auf den Vertrag zur Versorgung mit ableitenden Inkontinenzhilfen.

Diese Zahlen seien aber immer nur eine Momentaufnahme, erklärt Brigitte Fehrmann, Leiterin der zuständigen LAV-Abteilung Taxation und Krankenkassen. Täglich erreichten den LAV Beitrittserklärungen. Aber auch Änderungen der bestehenden Verträge in einer Apotheke werden an den LAV gemeldet. Diese pflegt der Verband nach einer inhaltlichen Prüfung durch die Fachabteilung ebenfalls ins OVP ein.

Allem Aufwand zum Trotz: Nutzen steht für LAV außer Frage

Trotz der Arbeit, die das Portal dem Verband beschert, steht der Nutzen des OVP für den LAV außer Frage. Hofferberth: „Das OVP räumt mit dem Zustand auf, dass es in einer Apotheke eigentlich kaum mehr zu bewältigen war, einen Überblick über die eigene Vertragslandschaft zu haben.“ Sie wünscht sich im Interesse ihrer Mitglieder, dass sich sehr zügig auch alle weiteren Systemhäuser der OVP-Schnittstelle bedienen. In vielen Gesprächen seien ihr dazu bereits Zusagen gegeben worden, berichtet Hofferberth. „Oft wurde mir als Termin die Expopharm Ende September genannt. Die Wartezeit für unsere Mitglieder sollte also bald ein Ende haben.“


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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