1. Quartal 2015

Merck: Mehr Umsatz, weniger Gewinn

19.05.2015, 10:45 Uhr

Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Merck-Geschäftsleitung, erwartet auch weiterhin ein leichtes Wachstum. (Foto: Merck)

Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Merck-Geschäftsleitung, erwartet auch weiterhin ein leichtes Wachstum. (Foto: Merck)


Berlin - Beim Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck stieg der Umsatz im ersten Quartal – getrieben vom starken Dollar – im Jahresvergleich um knapp 16 Prozent auf 3,04 Milliarden Euro. Dies teilt das Unternehmen heute mit. Der Gewinn im laufenden Geschäft konnte da allerdings nicht mithalten: Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebitda) wuchs lediglich um knapp sechs Prozent auf 853 Millionen Euro. Ein wesentlicher Kostentreiber war die Forschung, für die Merck rund ein Sechstel mehr ausgab.

Der Konzern steckt derzeit viel Geld in die Forschung im Bereich der Immunonkologie. Wie das Unternehmen erklärt, wirkten sich aber auch höhere Aufwendungen für Marketing und Vertrieb sowie der Wegfall von Lizenzerlösen negativ auf das Ebitda vor Sondereinflüssen aus.

Unterm Strich schrumpfte das Ergebnis sogar um mehr als 13 Prozent auf 282 Millionen Euro. Merck steht mit der geplanten Übernahme des Laborausrüsters Sigma Aldrich vor dem größten Zukauf seiner Unternehmensgeschichte. Die Finanzierungskosten im Vorfeld der Akquisition habe das Konzernergebnis stark belastet, so der Konzern. Mitte 2015 soll der 17 Milliarden Euro schwere Zukauf über die Bühne gehen.

Insgesamt gibt sich Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Merck-Geschäftsleitung, jedoch zufrieden und optimistisch: „Wir freuen uns, dass alle drei Unternehmensbereiche trotz eines herausfordernden Umfelds gewachsen sind. Auch für das Gesamtjahr 2015 rechnen wir unverändert mit einem leichten organischen Umsatzwachstum.“

Entwicklung im Healthcare-Bereich

Der Unternehmensbereich Healthcare ist weiterhin der größte neben den Bereichen Life Science und Performance Materials. Er erzielte im ersten Quartal 2015 ein Umsatzwachstum von 0,3 Prozent. Unter Berücksichtigung positiver Währungseffekte stiegen die Umsatzerlöse insgesamt auf 1,7 Milliarden Euro (Q1 2014: 1,6 Mrd. Euro). Zum organischen Wachstum trugen laut Merck vor allem die Medikamente zur Behandlung von Diabetes (Glucophage), von Herz-Kreislauferkrankungen (Concor), von Unfruchtbarkeit sowie die Marke Neurobion des Geschäfts Consumer Health bei. Sie sorgten für einen Ausgleich im Hinblick auf den starken Umsatzrückgang beim MS-Medikament Rebif, das einem starken Wettbewerbsdrucks durch oral zu verabreichende Medikamente ausgesetzt ist.

Kley kündigte an, weiter kräftig zu forschen: „Wir werden 2015 in erheblichem Maß in die Immunonkologie investieren und gemeinsam mit Pfizer auf diesem noch jungen Forschungsgebiet eine starke Position aufbauen. Avelumab zur Behandlung von nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom ist vor kurzer Zeit in die klinische Phase III gegangen. Bis zu fünf weitere zulassungsrelevante Studien sollen dieses Jahr starten, unter anderem für Magenkrebs und Blasenkrebs.“  


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