Generika in den USA

Eine beispiellose Erfolgsgeschichte

Remagen - 07.11.2014, 14:24 Uhr


Generika haben dem US-amerikanischen Gesundheitssystem im Jahr 2013 rund 239 Milliarden US-Dollar an Einsparungen gebracht. Das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr und die größten jährlichen Einsparungen bisher. Seit 2004 hatte sich ein stetiger Aufwärtstrend gezeigt. Innerhalb der letzten Dekade haben die „Cost-savings“ durch Generika sogar einen Rekordwert von fast 1,5 Billionen US-Dollar erzielt.

Dies sind die Kernaussagen der stolzen Bilanz, die der US-amerikanische Generika-Verband „Generic Pharmaceutical Association“ (GPhA) im Rahmen seines sechsten Jahresberichts präsentiert hat. Anlass ist das 30-jährige Jubiläum des „Hatch-Waxman Acts“, der den Grundstein für die Entstehung der modernen Generikabranche in den USA legte. Die Daten wurden von IMS Health im Auftrag des GPhA zusammengestellt.

Eigentlich habe man die steigenden Kosten im Gesundheitswesen lange Zeit als eine Bedrohung für die amerikanische Wirtschaft angesehen, so heißt es in dem Bericht. Nun verrieten jüngste Daten des Budget Office des Kongresses (CBO) zum Glück eine überraschende andere Realität: In den letzten Jahren hätten sich die Ausgaben für die Bundesgesundheitsprogramme stark verlangsamt.

Im August 2014 soll das CBO seine Schätzungen für die Medicare-Ausgaben zwischen 2015 und 2024 auf einen Rückgang um 49 Milliarden US-Dollar (- 1%) geradegerückt haben, während die Medicaid-Ausgaben im nächsten Jahrzehnt um 40 Milliarden Dollar (etwa 1%) sinken sollen. Die GPhA schreibt generischen Medikamenten bei diesem Abschwung der steigenden Gesundheitskosten eine Schlüsselrolle zu.

„Die bisherige Erfolgsbilanz ist beispiellos“, sagte Ralph G. Neas, GPhA-Präsident und CEO, „und die Einsparungen werden noch erheblich wachsen, wenn wir in die Ära der Biosimilars eintreten. Insofern ist unser Bericht auch ein Appell an die Gesetzgeber, Regulierungsbehörden und alle Interessengruppen zur Zusammenarbeit, um den Erfolg der Generika zu stützen und den Weg für sichere, bezahlbare biologische Therapien in der Zukunft zu ebnen.“

Nach dem Bericht entfallen bei mehr als 1500 Orginalarzneimitteln und 1600 Generika auf dem amerikanischen Markt 84 Prozent der Verschreibungen auf Nachahmer-Präparate, aber diese machen lediglich 27 Prozent der gesamten Arzneimittelausgaben aus.


Dr. Helga Blasius


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