Johnson & Johnson

Noch mehr Geld für Ebola-Programm

Remagen - 24.10.2014, 17:15 Uhr


Johnson & Johnson will zusätzlich weitere 200 Millionen US-Dollar in sein Ebola-Impfstoff-Programm stecken. Dies gab das Unternehmen jetzt bekannt. Außerdem hat der Konzern sich die Rechte an dem Kombinationsimpfstoff-Regime gesichert, das Technologien seiner Tochter Crucell Holland sowie des dänischen Biotech-Unternehmens Bavarian Nordic nutzt.

Das Impfstoff-Regime wurde in einem Sonderforschungsprogramm mit dem National Institute of Health (NIH) entdeckt. Die Therapie besteht aus zwei Impfstoff-Komponenten. Sie beruhen auf der AdVac®-Technologie von Crucell Holland BV, die zu den Janssen Pharmaceutical Companies gehört, und der MVA-BN®-Technologie von Bavarian Nordic.

„In präklinischen Tests hat das Kombinationsimpfstoff-Regime einen vollständigen Schutz gegen Ebola gezeigt“, sagt Johan Van Hoof, MD, Global Head für Infektionskrankheiten und Impfstoffe bei Janssen. Ab Anfang Januar soll es nun bei gesunden Freiwilligen in Europa, den Vereinigten Staaten von Amerika und Afrika auf Sicherheit und Immunogenität getestet werden.

Wie Bavarian Nordic bekannt gab, hat das Unternehmen zudem einen weltweiten Lizenz- und Liefervertrag mit Crucell Holland geschlossen. Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung gewähren die Dänen Janssen eine exklusive Lizenz für den multivalenten MVA-BN Filovirus Impfstoff, der gegen den Ebola-Zaire-, Ebola-Sudan- und den Marburg-Virus schützen soll. Bavarian Nordic soll hierfür eine Vorauszahlung in Höhe von 25 Millionen US-Dollar erhalten haben und hat Anspruch auf bis zu 20 Millionen US-Dollar für das Erreichen von Entwicklungs- und regulatorischen Meilensteinen, zusätzlich zu den Lizenzgebühren für kommerzielle Verkäufe außerhalb Afrikas. Janssen wird für alle Kosten im Zusammenhang mit der Entwicklung und Vermarktung des Impfstoffes aufkommen.  

Im nächsten Jahr sollen mehr als eine Million Dosen des Impfstoffs-Regimes produziert werden. Davon wird rund ein Viertel für die die breite klinische Erprobung ab Mai 2015 gebraucht. Den Wert der eine Million Dosen beziffert Bavarian Nordic auf 99,3 Millionen US-Dollar. Hierfür leistet Janssen entsprechend der Vereinbarung eine Vorauszahlung in Höhe von 70,8 Millionen Dollar. Der Rest soll dann mit den Lieferungen in 2015 anfallen.

„Als Teil unserer laufenden Arbeit mit der US-Regierung entwickeln wir seit mehreren Jahren potenzielle Impfstoffe gegen Ebola“ sagt Dr. Paul Chaplin, Hauptgeschäftsführer von Bavarian Nordic. „Der Ernst der Lage erfordert nun sofortige Maßnahmen seitens der Behörden und der Arzneimittel-Entwickler, und wir sind froh, Janssen hierbei an unserer Seite zu haben.“


Dr. Helga Blasius


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