Apothekenmarkt

Ferienmonat August dämpft Absatz

Berlin - 10.10.2014, 15:00 Uhr


Urlaubsbedingt verbuchte der Apothekenmarkt im Sommermonat August einen leichten Absatzrückgang um zwei Prozent. Das gleichzeitige Umsatzplus von sechs Prozent auf 2,3 Milliarden Euro ist auf den im Jahresvergleich durch den Gesetzgeber reduzierten Herstellerrabatt zurückzuführen. Das geht aus aktuellen Marktdaten von IMS Health hervor.

Der Markt für rezeptpflichtige Arzneimittel verzeichnete im Ferienmonat August eine vergleichbare Entwicklung: ein Umsatzwachstum von sieben Prozent auf 1,9 Milliarden Euro steht einem Rückgang der Absatzzahlen um vier Prozent auf 54 Millionen Packungen gegenüber. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der August einen Arbeitstag weniger hatte als der August 2013. Die führenden 25 Präparategruppen verbuchten fast durchgängig Mengenrückgänge. Einzig Angiotensin-II-Antagonisten als Monopräparate (+5%) und Schmerzmittel (+1%) wuchsen im August 2014.

Der Apothekenmarkt für rezeptfreie Präparate setzte im August 2014 330 Millionen Euro um. Während der Umsatz gering um plus zwei Prozent stieg, stagnierte die Menge abgegebener Packungen bei einer „schwarzen Null“. Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Präparateklassen zeigte eine stärkere Nachfrage nach verschiedenen Erkältungsarzneien: Erkältungspräparate sowie Expektorantien jeweils ohne antiinfektive Komponente wuchsen im Absatz zweistellig (+27% bzw. +11%) – vermutlich bedingt durch das ungewöhnlich kühle Wetter im August. Weitere Gruppen mit zweistelligem Zuwachs waren Stomatologika (+13%) und Digestiva inkl. Enzyme (+11%).

Immunmodulatoren, die zur Behandlung schwerer chronischer Erkrankungen wie z.B. Rheuma, chronisch entzündlicher Darmerkrankungen oder Psoriasis eingesetzt werden, legten laut IMS Health im August mit plus 24 Prozent am stärksten zu, gefolgt von verschiedenen onkologischen Arzneimitteln (Proteinkinasehemmer +18 Prozent; Monoklonale Antikörper zur Antineoplastischen Therapie +25%) und Virustatika gegen HIV (+16%).

Im kumulierten Zeitraum Januar bis August 2014 verbuchten die nach Absatz führenden zehn Präparateklassen in Summe einen Mengenrückgang von drei Prozent. Schmerzmittel, topische Schnupfenmittel und Expektorantien ohne antiinfektive Komponente zählten zu den am häufigsten abgegebenen Arzneimitteln in Apotheke und Versandhandel mit einem Marktanteil von 18 Prozent.

Unter den zehn absatzstärksten Präparategruppen, die der Behandlung verschiedener chronischer Erkrankungen dienen, wuchsen in den ersten acht Monaten: Beta-Blocker (+2%), Ulkustherapeutika (+3%), topische Antirheumatika/Schmerzmittel (+4%) und Schlaf-/Beruhigungsmittel (+5%). Bei Letzteren begründet sich der Zuwachs primär auf die nach Menge deutlich mehr abgegebenen rezeptfreien Präparate.


Lothar Klein


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