Insight Health: Arzneimittelmarkt im 1. Halbjahr

Keine Erkältungswelle - Absatz stagniert

Berlin - 21.08.2014, 16:12 Uhr


Wegen der ausgeblieben Erkältungswelle stagnierte im ersten Halbjahr 2014 in Deutschland der Absatz von Arzneimitteln. Nach aktuellen Zahlen von Insight Health wurde mit 347,7 Millionen Packungen nahezu das gleiche Volumen (347,6 Mio.) wie im Vorjahr verordnet. Die Menge der Einzeldosen nahm wie in den vergangenen Halbjahren weiter zu. Aktuell wurden 22,9 Milliarden Einzeldosen rezeptiert, nach 22,4 Milliarden in 2013. Vor vier Jahren lag dieser Wert noch bei 21,6 Milliarden.

Erstmals seit Jahren konnten die Verordnungen für Reimportpräparate zulegen. 2014 erhöhte sich das Volumen um zehn Prozent auf 12,7 Millionen Verordnungen.

Mit einem unveränderten Anteil von 50,2 Prozent an den GKV-Gesamtverordnungen sind die Allgemeinärzte die mit Abstand stärkste Verordnergruppe. Es folgen die haus- bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit einem leicht erhöhten Anteil von knapp 24 Prozent (Vorjahr: 23,2 %). Die Kinderärzte verordneten rund zwei Millionen Packungen weniger als im ersten Halbjahr 2013. Dies reduzierte ihren Anteil von 6,9 Prozent auf aktuell 6,3 Prozent. Der Grund hierfür ist laut Insight Health die wenig ausgeprägte Erkältungssaison im ersten Quartal 2014.

Die Gruppe der Generika (inklusive Biosimilars) hat ihre Bedeutung im GKV-Markt auch im aktuellen Zeitraum weiter erhöht. Nunmehr stammen 68,9 Prozent aller GKV-Verordnungen aus diesem Segment (Vorjahr: 68,6 %). 2011 lag der Generikaanteil noch drei Prozentpunkte niedriger. Altoriginale hingegen verlieren an Bedeutung. So wurde 2014 lediglich jede zehnte Verordnung für ein ehemals patentgeschütztes Präparat ausgestellt.

Biologisch hergestellte Produkte nehmen auf niedrigem Niveau kontinuierlich zu. Biopharmazeutika wurden im ersten Halbjahr 7,5 Millionen Mal rezeptiert. Dies entspricht laut Insight Health einem Anteil von 2,2 Prozent am GKV-Markt.

Renin-Antagonisten als verordnungsstärkste Indikationsgruppe (27,8 Mio. Verordnungen) verzeichneten mit 840.000 Mehrverordnungen den absolut höchsten Zuwachs. Deutliche Steigerungen zeigten auch die Antithrombosepräparate mit 700.000 Verordnungen zusätzlich auf nunmehr 10,4 Millionen sowie Schilddrüsentherapeutika mit einem Plus von 640.000.

Wegen der ausgebliebenen Erkältungswelle gingen die Verschreibungen von Antibiotika, den Husten- und Erkältungsmitteln, sowie den Rhinologika um knapp 5,5 Millionen zurück. Insgesamt 32,2 Millionen Packungen wurden in diesem Bereich verordnet.


Lothar Klein


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