Arzneimittelmarkt Niederlande

Generika holen weiter auf

Remagen - 28.03.2014, 08:00 Uhr


Niederländische Apotheker haben im vergangenen Jahr 151 Millionen Mal ein generisches Medikament abgegeben, das im Rahmen des dortigen Basispakets der Versorgung erstattet wird. Das sind fast elf Millionen mehr als noch 2012. Der mengenmäßige Anteil der Nachahmer am verschreibungspflichtigen Markt hat sich damit gegenüber 2012 (66,7 Prozent) auf nun fast 70 Prozent weiter erhöht.

Nach aktuellen Daten der Niederländischen Stiftung für Pharmazeutische Statistik schlugen Generika kostenmäßig jedoch lediglich mit 415 Millionen Euro (+12 Prozent) zu Buche. Das sind nicht mehr als 16 Prozent der gesamten Arzneimittelausgaben. Die Behandlung mit einem Generikum verursachte im Durchschnitt Kosten von etwas mehr als zwei Euro pro Monat.

Unter den Newcomern konnte sich die generische analgetische Kombination von Tramadol und Paracetamol (Zaldiar) von ihrem Launch im April an über das Gesamtjahr mengenmäßig den größten Marktanteil erkämpfen (55 Prozent). Da es aber nur einen Zweitanbieter dieser Kombination gab, waren die Auswirkungen auf die Ausgaben begrenzt. In finanzieller Hinsicht hatte das Auslaufen des Schutzes für das Asthma-Mittel Montelukast (Singulair) mehr Durchschlagskraft. Generika senkten die Kosten für die Behandlung gegenüber dem Vorjahr um 47 Prozent auf 8,2 Millionen Euro. 

Den Vogel in Sachen Ersparnis schoss der Cholesterinsenker Atorvastatin ab, dessen Patentfrist im Jahr 2012 zu Ende ging. Hier schrumpften die Ausgaben für die Therapie der Patienten um rund zwei Drittel von 40 auf 14,5 Millionen Euro. Für das Blutdruckmittel Irbesartan (Aprovel) und das Antipsychotikum Quetiapin (Seroquel) fielen im Zuge der generischen Substitution 15 (- 65 Prozent) beziehungsweise 11 Millionen Euro (- 37 Prozent) weniger an.


Dr. Helga Blasius