Nach Patentauslauf

Sildenafil-Generika finden reißenden Absatz

Berlin - 20.08.2013, 13:33 Uhr


Am 22. Juni endete der Patentschutz für Sildenafil (Viagra®) zur Behandlung der erektilen Dysfunktion. Inzwischen stehen bereits 22 Generika zur Verfügung. Der Umsatz des Arzneistoffs ist dabei trotz des Preisverfalls weitgehend konstant geblieben, meldet Insight Health und beruft sich auf eine aktuelle Analyse. Und zwar, weil sich die Absatzmenge von Sildenafil seit dem Patentauslauf verdreifacht hat.

Sildenafil kam in Deutschland im Oktober 1998 auf den Markt und war somit die erste offiziell zugelassene Substanz aus der Wirkstoffklasse der Phosphodiesterasehemmern (PDE5-Hemmer) zur Behandlung von Potenzstörungen beim Mann. 2003 erhielten zwei weitere Wirkstoffe, Tadalafil und Vardenafil, ebenfalls eine Zulassung für diese Indikation. Laut Insight Health wird der Markt der PDE5-Hemmer 50 Tage nach Ablauf des Sildenafil-Patentschutzes zu 90 Prozent von Generika beherrscht (nach Anzahl der Tabletten) – 22 an der Zahl.

Der größere Konkurrenzdruck habe nicht nur zu einem Preisverfall, sondern auch zu deutlichen Marktverschiebungen bei den PDE5-Hemmern geführt, konstatiert das Unternehmen. Insgesamt habe sich der Markt seit Ende Juni um 20 Prozent ausgeweitet, während sich die Marktanteile zwischen den Medikamenten deutlich verschoben haben. So konnte Sildenafil seinen Marktanteil von 24 Prozent auf über 50 Prozent steigern. Den übrigen Markt in Höhe von 48 Prozent teilen sich Tadalafil und Vardenafil.


Juliane Ziegler