ABDA-Haushalt soll kräftig steigen

Drohen höhere Kammerbeiträge?

Berlin - 27.06.2011, 15:22 Uhr


Während viele Apotheken über die finanziellen Folgen des AMNOG stöhnen, will die ABDA ihr Budget für das kommende Jahr deutlich ausweiten: Die Landesapothekerkammern sollen mit 13,6 Millionen Euro 5,4 Prozent mehr Kammerbeiträge an die Dachorganisation der Apotheker abführen.

Am Mittwoch soll in Berlin die Mitgliederversammlung der 34 Mitgliedsorganisationen über den ABDA-Haushalt für das Jahr 2012 entscheiden. Bei zehn Enthaltungen und Nein-Stimmen hat der ABDA-Gesamtvorstand bereits den Finanzplanungen der ABDA-Führung zugestimmt. Trotzdem werden für die Mitgliederversammlung am Mittwoch noch kritische Diskussionen erwartet. Normalerweise hält sich der Budgetanstieg im Rahmen der allgemeinen Inflationsentwicklung. Für 2012 ist ein deutlich größerer Zuwachs geplant.

Die Budgetausweitung für 2012 erklärt sich nach DAZ.online-Informationen aus Rückstellungen für mögliche Steuerschulden in Höhe von 1,5 Millionen Euro und aus Rückstellungen in Höhe von 300.000 Euro für Anwaltskosten und in Höhe von 600.000 Euro für drohende Strafen im noch laufenden Kartellrechtsverfahren gegen die ABDA wegen ihres angeblichen Boykottaufrufs gegen Gehe im Jahr 2007.

In letzter Kosequenz könnte die ABDA-Budgetausweitung nach Ansicht von Brancheninsidern zu steigenden Kammerbeiträgen für die Apotheker führen. Dies hänge davon ab, ob und wie die einzelnen Landesapothekerkammern die von der ABDA geforderte Erhöhung der Kammerumlage in ihren jeweiligen Haushalten auffangen könnten. Trotz kritischer Stimmen rechnen Branchenkenner damit, dass die Mitgliederversammlung den ABDA-Haushalt für das Jahr 2012 mit leichten Korrekturen verabschiedet.


Lothar Klein