„Students‘ little helper“

Hirndoping an Unis nimmt leicht zu

Berlin - 16.09.2015, 12:55 Uhr

Hirndoping: Studierende griffen 2014 selten, aber doch etwas häufiger als 2010 zu Drogen und Medikamenten. (Foto: Photographee.eu/Fotolia)

Hirndoping: Studierende griffen 2014 selten, aber doch etwas häufiger als 2010 zu Drogen und Medikamenten. (Foto: Photographee.eu/Fotolia)


Grundsätzlich sind es nicht viele Studierende, die zu illegalen Drogen und Rx-Medikamenten greifen, um ihr Studium (besser) zu bewältigen: Dennoch ist der Anteil in den letzten Jahren leicht angestiegen – von fünf Prozent in 2010 auf sechs Prozent in 2014, wie eine vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) beauftragte und vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) durchgeführte Online-Umfrage unter rund 6700 Studierenden zeigt. Die Quote derer, die auf freiverkäufliche Mittel zurückgreifen, ist etwas deutlicher angestiegen.

Die Befragungsergebnisse zeigten, dass die große Mehrheit nicht zulasten ihrer eigenen Gesundheit mit Drogen oder Medikamenten experimentiere, merkt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), an – das sei ein erfreuliches Ergebnis. Mit der Entwicklung dürfe man sich aber gleichwohl nicht zufrieden geben. Schließlich gebe es dabei immer ein erhebliches Risiko. „Wir klären daher auf und bieten Hilfen an“, erklärt Mortler – und verweist unter anderem auf das vom BMG geförderte Projekt dein-masterplan.de, eine Onlineplattform für Ratsuchende.

Die Befragung zielte nicht nur auf den Konsum von illegalen Drogen und/oder Rx-Arzneimitteln, sondern beschäftigte sich auch mit dem Konsum von freiverkäuflichen und apothekenpflichtigen Mitteln wie Koffeintabletten, Energy Drinks, Vitaminpräparaten, Schlaf-, Beruhigungs- oder Schmerzmitteln, homöopathischen oder pflanzlichen Substanzen – sogenanntes Soft-Enhancement. In diesem Bereich war ein etwas höherer Anstieg zu verzeichnen. Er stieg von fünf Prozent im Jahr 2010 auf acht Prozent in 2014. Der Einsatz ist dabei bei weiblichen Studierenden weiter verbreitet als bei männlichen (10 vs. 6%).

Gepaart mit Alkohol und Nikotin

Um die Bedeutung des leistungsbezogenen Substanzmissbrauchs im Zusammenhang mit anderen gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen zu untersuchen, wurde auch der Alkohol- und Nikotinkonsum erfragt. Allgemein ist jede/r vierte Studierende Raucher – von den Hirndopenden sind es jedoch anteilig fast doppelt so viele (47%), bei den Soft-Enhancenden bzw. Nicht-Anwendenden sind es deutlich weniger (27 bzw. 23%). Ähnliche Unterschiede zeigen sich beim Alkoholkonsum: Die Hälfte der Hirndopenden trinkt mindestens einmal pro Woche Alkohol (50%), bei den Nicht-Anwendenden bzw. Soft-Enhancenden ist der Prozentsatz deutlich geringer (36 bzw. 30%).


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