Sommerreise

Gröhe auf Tour durch Deutschland

Erfurt - 13.08.2015, 11:15 Uhr

Hermann Gröhe ist auf Sommerreise. (Foto: Klein/DAZ)

Hermann Gröhe ist auf Sommerreise. (Foto: Klein/DAZ)


Amtsvorgänger Daniel Bahr (FDP) radelte während der parlamentarischen Sommerpause durch seine Heimat Münster. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) nimmt den Bus und reist einmal quer durch Deutschland – von Berlin über Erfurt, Marburg nach Köln in seine niederrheinische Heimat nach Neuss. Vor allem Krankenhäuser stehen auf dem Reiseplan – echte und solche, die als TV-Kulisse dienen.

Im Berliner Unfallkrankenhaus Marzahn (UKB) lässt sich Gröhe zu Beginn seiner Reise unter anderem über den Einsatz moderner Telemedizin in der Akutbehandlung von Unfallopfern informieren. Mit inzwischen 15 Krankenhäusern in der weiteren Umgebung ist das UKB per Video und Datenleitung verbunden. 2005 hat die Kooperation der Radiologen begonnen. Inzwischen flimmern jährlich 100.000  Röntgenaufnahmen zur Analyse durch die UKB-Experten in die Berliner Klinik. Die UKB-Radiologen bewerten die Aufnahmen, geben Ratschläge und entscheiden mit den Kollegen vor Ort, ob eine Verlegung der Patienten in Spezialkliniken erforderlich ist.

Statt der für die gut 500 UKB-Betten sonst üblichen Anzahl von fünf Radiologen arbeiten dort inzwischen 20 Fachärzte, die mit ihren Kollegen in den Außenposten Kontakt halten und für die Teleradiologie bereitstehen. Per Datenleitung und Skype ist das UKB auch mit einem Seenotrettungskreuzer auf hoher See verbunden. Auf diese Weise können nicht nur Bilder von Verletzungen übertragen werden, sondern auch wichtige Vitaldaten wie Blutdruck, Herzaktivitäten oder Blutsauerstoffgehalt.

Die Analyse der Daten entscheidet darüber, ob Patienten in eine Klinik verlegt werden müssen. Das ist besonders interessant für die Arbeiter auf Erdöl-, Erdgasförderplattformen und von Windfarmen in der Nordsee. Der Transport von Unfallopfern und erkrankten Mitarbeitern per Hubschrauber ist sehr teuer.

Weitere Stationen

In Erfurt besucht der echte Bundesgesundheitsminister später ein unechtes Krankenhaus – das Johannes-Thal-Krankenhaus, die TV-Klinik der Fernsehserie „Die jungen Ärzte“. Von den Verantwortlichen und Schauspielern will Gröhe erfahren, ob aktuelle politische Diskussionen wie die Masern-Impfungen, Sterbehilfe, die Krankenhaus- oder Pflegereform Eingang finden in die Klinikgeschichten des MDR.

Weiter geht es nach Marburg in die Neurologische Klinik und zum Ionenstrahl-Therapiezentrum. In Köln besucht Gröhe das DOSB-Projekt „Zugewandert und Geblieben“ – ein Projekt zur Gesundheitsförderung von älteren Frauen und Männern mit Migrationshintergrund. In den Neusser St. Augustinus-Kliniken besichtigt Gröhe ein Behandlungszentrum für Behinderte und zum Abschluss seiner Sommerreise in Hilden das Biotech-Unternehmen Qiagen.  


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