DAZ.online-Umfrage-Ergebnis

Große Zustimmung für Cannabis-Freigabe

Berlin - 28.07.2015, 08:30 Uhr

Die Zustimmung zur Cannabis-Legalisierung ist groß. (Foto: Markus Bormann/Fotolia)

Die Zustimmung zur Cannabis-Legalisierung ist groß. (Foto: Markus Bormann/Fotolia)


Die Forderungen nach Legalisierung von Cannabis werden lauter – sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung. Die Ergebnisse einer DAZ.online-Umfrage weisen darauf hin, dass sich im Internet eine große Mehrheit dafür ausspricht, Cannabis ebenso wie Alkohol und Zigaretten für Erwachsene legal zugänglich zu machen: Gut 95 Prozent von insgesamt 3822 Teilnehmern sprachen sich für eine Freigabe aus.

In der Politik scheint sich die Einstellung zum Cannabis-Konsum zu wandeln: Nachdem das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereits einen Antrag des Berliner Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg auf Eröffnung mehrerer Cannabis-Verkaufsstellen prüft, haben sich mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und dem Bremer Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) erstmals auch zwei Landeschefs für eine Legalisierung ausgesprochen. Bisher gibt es Unterstützung seitens der Grünen, Linken und der FDP.

Diese grundsätzliche Änderung der Einstellung in der Politik wird offenbar von einer noch deutlich höheren Bereitschaft zur Legalisierung in der Bevölkerung getragen: Bei unserer Umfrage sprachen sich 2628 Teilnehmer für die Legalisierung aus. 81 sind zwar gegen eine vollständige Legalisierung, halten es aber durchaus für sinnvoll, die Regeln zu lockern – beispielsweise den Besitz kleiner Mengen zur Ordnungswidrigkeit herabzustufen. Sie finden es unverhältnismäßig, dass der Besitz als Straftat gilt, die zu einer Strafanzeige führt.

Weitere 56 Umfrage-Teilnehmer wollen, dass Cannabis weiterhin verboten bleibt. Allerdings könnte man ihrer Meinung nach darüber nachdenken, die ärztliche Verordnung ein wenig zu vereinfachen. Alles sollte bleiben, wie es ist, fordern 15 Teilnehmer der Umfrage – die gesetzlichen Regelungen seien gut so wie sie derzeit seien. Anstatt an den Regeln für Cannabis zu rütteln, finden 32 Teilnehmer, sollte lieber der Zugang zu den bislang legalen Drogen wie Alkohol und Zigaretten erschwert werden. Es bleibt spannend, wohin sich die neu entfachte Diskussion entwickeln wird.


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