Marktforschungs-Studie

Preis vs. Schnelligkeit und Beratung

25.03.2015, 15:20 Uhr

Eine Studie zeigt: Der günstigere Preis ist beim Medikamentenkauf nicht alles. (Foto: Ben/Fotolia)

Eine Studie zeigt: Der günstigere Preis ist beim Medikamentenkauf nicht alles. (Foto: Ben/Fotolia)


Berlin – Das Internet lockt meist mit den günstigeren Preisen – das gilt auch für den Arzneimittelkauf. Wer einmal eine vertrauenswürdige Online-Apotheke gefunden hat, bleibt ihr meist treu, wie die Studie „Black Box Online Shopping – Medikamente“ des Marktforschungsunternehmens Konzept & Markt zeigt, für die 1.157 Onlinekäufer von Medikamenten befragt und mit branchenübergreifenden Ergebnissen einer Befragung von 8.134 Online-Käufern verglichen wurde. Allerdings: Auch wenn das Internet bei den Befragten der bevorzugte Weg zum Medikamentenkauf ist, so kaufen die meisten dennoch parallel in Vor-Ort-Apotheken ein.

Für 60 Prozent der Online-Medikamentenkäufer ist das Internet die bevorzugte Einkaufsquelle – mehr als in vielen anderen Branchen. „Obwohl die Online-Arzneikäufer im Schnitt älter sind als in anderen Branchen, sind sie sehr internetaffin und nutzen diesen Kanal“, erklärt Dr. Ottmar Franzen, Geschäftsführer des Beratungsinstituts. Grund sind vor allem die als günstig empfundenen Preise: 87 Prozent nennen sie als wichtigsten Vorteil beim Onlineshopping. Besonders Patienten mit chronischen Erkrankungen und größerem Bedarf an gleichbleibenden Medikamenten böte der Kauf im Internet Vorteile. Als weitere Vorzüge des Onlineshoppings wurde die Lieferung nach Hause (59 %) und das bequeme Einkaufen von zu Hause aus (49 %) genannt.

Insgesamt schneidet bei den Befragten DocMorris am besten ab: Bei der niederländischen Versandapotheke haben 27 Prozent der Medikamentenkäufer in den vergangenen zwölf Monaten bestellt. An zweiter Stelle folgen Apotal (18 %), Shop-Apotheke und Versandapotheke (je 15 %). Bei der Beurteilung der Internetshops achten die Kunden wiederum besonders auf die Lieferung der richtigen Ware, eine schnelle und pünktliche Lieferung, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis sowie angemessene Versand- und Retourekosten. Sieger in diesen und anderen Kategorien ist Medikamente-per-Klick, gefolgt von Medpex, Europa-Apotheek, Apotal und Apo-rot. DocMorris landet auf Platz sieben.

Vor-Ort-Apotheken bestechen durch Beratung

Auch wenn das Internet der bevorzugte Kanal ist, kaufen der Studie zufolge trotzdem noch 87 Prozent der Befragten parallel in Vor-Ort-Apotheken ein. Für ein Drittel der Befragten ist sie die Bezugsquelle Nummer eins. Jeder Zweite setzt laut der Studie auch auf Drogeriemärkte. Die Hauptargumente für den Medikamentenkauf im stationären Handel sind die Schnelligkeit und die Beratung: 68 Prozent ist es wichtig, die Ware direkt mitnehmen und anwenden zu können. Die gute Beratung gaben 58 Prozent als Argument an. „Die Beratungskompetenz der Apotheker trägt maßgeblich dazu bei, dass Medikamentenkäufer bevorzugt dort kaufen“, erklärt Franzen.


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