TK-Langzeitstudie

Sport statt Medikamente

Berlin - 18.02.2015, 12:59 Uhr


Es müssen nicht immer Medikamente sein: Überlebenswichtige Gesundheitsparameter lassen sich auch mit Sport langfristig verbessern – selbst im hohen Alter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeitstudie der Techniker Krankenkasse (TK) mit Diabetikern und Herz-Kreislauf-Erkrankten. Danach stieg die Leistungsfähigkeit nach sechs Monaten um fast ein Zehntel, der Insulinbedarf reduzierte sich um knapp die Hälfte, und die Herzfrequenz verbesserte sich in dem Maße, als wenn die Patienten ein entsprechendes Medikament genommen hätten.

Seit drei Jahren können TK-Versicherte am Programm „Sport als Therapie“ teilnehmen, das der Münchener Sportmediziner Prof. Dr. Martin Halle entwickelt hat. 1352 Risiko-Patienten wies die Kasse auf das Programm hin, jeder Vierte nahm daran teil (81,5% Männer). Von Anfang an wird es wissenschaftlich begleitet, um herauszufinden, ob sich damit die Leistungsfähigkeit schwerkranker Menschen langfristig wieder steigern lässt. „Es ging uns darum, ein alltagsfähiges Programm zu entwickeln, das auf Eigenverantwortung setzt und den Menschen dabei hilft, ihren Alltag besser meistern zu können“, erklärt TK-Chef Dr. Jens Baas.

Und mit diesen Ergebnissen ist man bei der Kasse zufrieden: Sie „zeigen, dass wir mit einer Mischung aus sportmedizinischer Betreuung, aktiver Trainingshilfe und motivierendem Coaching auf dem richtigen Weg sind“, so der TK-Vorstandsvorsitzende. Nach sechsmonatigem Training verbesserten sich bei den im Durchschnitt 65 Jahre alten Patienten Gewicht, Bauchumfang sowie die Cholesterinwerte und der Langzeitblutzuckerwert. Auch die Sauerstoffaufnahme pro Kilogramm Körpergewicht nahm bei den Patienten deutlich zu, und die Leistungsfähigkeit stieg ebenfalls deutlich an.

Besonders erfreulich: Insulinpflichtige Patienten konnten durch die gesteigerte körperliche Aktivität ihren Verbrauch an Insulin deutlich reduzieren. „Durch unsere Studie können wir jetzt erstmals auf der Patienten-Versorgungsebene bestätigen, dass Sport signifikant die Leistungsfähigkeit und das kardiovaskuläre Risikoprofil bei Herz-Kreislaufpatienten und Diabetikern verbessert“, konstatiert der Münchener Sportmediziner Prof. Dr. Martin Halle, der das Programm entwickelt hat. Wegen der positiven Ergebnisse will die TK ein ähnliches Programm ab Herbst auch für Krebspatienten anbieten.


DAZ.online


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