Blutlipide

Rapsöl gesünder als Olivenöl

STUTTGART - 19.12.2014, 08:35 Uhr


Die tägliche Aufnahme von 50 g raffiniertem Rapsöl verbesserte bei adipösen Männern die Blutlipidwerte und senkte die Konzentration des Leberenzyms Aspartataminotransferase (AST) – der Anfang einer neuen Diät?

Raps (Brassica napus) entstand vor etwa 7500 Jahren durch die Bastardisierung von Rübsen (B. rapa) und wildem Kohl (B. oleracea). Nachdem es gelungen ist, Sorten zu züchten, die frei von Erucasäure und Glucosinolaten sind (00-Raps), ist die Bedeutung des Rapsöls für die Ernährung enorm gestiegen.

Eine aktuelle Studie, die am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam durchgeführt wurde, belegt den hohen physiologischen Wert von Rapsöl. Demnach ist es sogar dem Olivenöl überlegen, dem es hinsichtlich seines Fettsäurenmusters durch den hohen Gehalt an Ölsäure ähnelt.

Adipöse Männer erhielten vier Wochen lang jeden Tag zusätzlich zu ihrer Nahrung entweder 50 g raffiniertes Rapsöl oder 50 g kaltgepresstes Olivenöl. Obwohl die Probanden dadurch etwa 450 kcal/d zusätzlich aufnahmen, nahmen sie nicht an Gewicht zu. Nur unter der Diät mit Rapsöl verbesserten sich folgende Risikoparameter erheblich: Die Gesamt- und LDL-Cholesterolspiegel sanken um 20 bzw. 15 mg/dl; die Konzentration der AST nahm ab, und im Unterhautfettgewebe ging die Synthese des inflammatorischen Zytokins Interleukin 6 zurück.

Die Autoren der Studie vermuten, dass die im Rapsöl reichlich enthaltene α-Linolensäure für die positiven Effekte verantwortlich ist.

Quelle: Kruse M, et al. Mol Nutr Food Res; doi: 10.1002/mnfr.201400446


Dr. Wolfgang Caesar