Statistik 2013

Zahl der Versuchstiere gesunken

Berlin - 02.12.2014, 14:58 Uhr


Im Jahr 2013 wurden in Deutschland knapp drei Millionen Wirbeltiere in Tierversuchen und für andere wissenschaftliche Zwecke eingesetzt. Damit ist die Zahl erstmals seit mehreren Jahren gesunken. Das geht aus der Versuchstierzahlen-Statistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hervor. Ein rückläufiger Trend an Versuchstieren zeigte sich auch in der Pharmabranche.

Bei der Erhebung der Daten werden alle Versuchstiere erfasst, unabhängig von der Belastung des jeweiligen Eingriffes. Dies schließt eine Blutentnahme ebenso ein wie einen operativen Eingriff oder einen Arzneimitteltest. Während im Jahr 2012 insgesamt 3.080.727 Versuchstiere verwendet wurden, waren es im vergangenen Jahr 2.997.152. Der Rückgang von 2,7 Prozent ist insbesondere auf die Verwendung von weniger Tieren für toxikologische Sicherheitsprüfungen zurückzuführen, teilt das BMEL mit Blick auf die Zahlen mit.

Über 87 Prozent der eingesetzten Versuchstiere waren Nagetiere, vor allem Mäuse (2.199.671) und Ratten (375.656). Sieben Prozent der Tiere waren Fische und drei Prozent Kaninchen. Während sich die Zahl der verwendeten Tiere insbesondere bei den Mäusen, Ratten, Kaninchen, Hunden, Katzen, Schweinen und Vögeln im Vergleich zum Vorjahr reduzierte, erhöhte sie sich bei den Fischen um 22 Prozent (von 166.396 in 2012 auf 202.685 in 2013). Dies sei vornehmlich durch Zunahmen im Bereich der biologischen Grundlagenforschung und bei toxikologischen Untersuchungen und Sicherheitsprüfungen begründet, so das BMEL.

Pharmaindustrie: Interesse an Reduktion

Auch die Pharmaindustrie war im vergangenen Jahr auf weniger Versuchstiere angewiesen. Insgesamt wurden 720.793 Tiere verwendet – das sind zehn Prozent weniger als 2012, berichtet der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) unter Berufung auf die Zahlen des BMEL. Die meisten (85 %) dieser Versuchstiere waren Mäuse oder Ratten. „Forschende Pharma-Unternehmen haben hohes Interesse daran, in ihrer Forschung und der Arzneimittelproduktion mit immer weniger Tieren auszukommen“, bekräftigte vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer.

Ab kommendem Jahr sollen nach der neu gefassten Versuchstiermeldeverordnung die Meldungen nach einem europaweit gemeinsamen Format erfolgen. Demzufolge müssen unter anderem auch weitere Tierarten, die sich selber ernähren können – wie etwa Larven – künftig erfasst werden. Es ist davon auszugehen, dass die künftigen Zahlen deutlich höher ausfallen werden. Hier finden Sie die aktuelle Statistik zu den Versuchstierzahlen des BMEL.


Annette Lüdecke