Mecklenburg-Vorpommern

Wenig Interesse an kostenloser Verhütung

Berlin - 14.11.2014, 16:24 Uhr


Bei dem in Mecklenburg-Vorpommern vor gut einem Jahr gestarteten Modellprojekt, bei dem einkommensschwache Frauen kostenfrei Verhütungsmittel erhalten, können nun keine weiteren Frauen einsteigen. Die Rekrutierungszeit endete Ende Oktober. Die Resonanz ist nicht so hoch wie erhofft, berichtet ein Sprecher des Landessozialministeriums. Sinn und Zweck eines Modellprojektes sei es aber gerade, das Interesse bei den Betroffenen zu testen.

Das Projekt, an dem unter anderem die Landesapothekerkammer beteiligt ist, ging am 1. November 2013 an den Start. Es sollte ungewollte Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche reduzieren. Frauen zwischen 20 und 35, die Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe beziehen, erhalten Verhütungsmittel (Pille, Spirale oder Verhütungsring) ein Jahr lang kostenfrei. Das Land Mecklenburg-Vorpommern stellt dafür insgesamt 456.000 Euro zur Verfügung. „Finanzielle Probleme dürfen kein Grund dafür sein, auf sichere Verhütung zu verzichten“, erklärte die damalige Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) beim Start des Projekts.

Allerdings hielt sich das Interesse bei den angesprochenen Frauen offenbar in Grenzen: „Tatsächlich haben sich nicht so viele wie erhofft beteiligt“, bestätigte der Ministeriumssprecher. Genaue Zahlen konnte er nicht nennen. Auch die Gründe, weshalb das Angebot nur von wenigen Frauen genutzt wird, sind dem Ministerium bislang nicht bekannt. Aufschluss über die offenen Fragen soll nun die Evaluation bringen, die noch bis Ende 2015 läuft und durch die Universität Greifswald begleitet wird.


Juliane Ziegler


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