Pensionen für Top-Manager

35 Millionen Euro für Stada-Chef

Berlin - 31.10.2014, 10:53 Uhr


Viele Konzerne zahlen ihren Top-Managern für den Ruhestand gute Pensionen. Spitzenreiter ist – laut einer Studie des Vergütungsberaters Heinz Evers für die Hans-Böckler-Stiftung – der Stada-Chef Hartmut Retzlaff. Für den langjährigen Vorstandsvorsitzenden muss das Unternehmen gut 35 Millionen Euro beiseitelegen.

Im Schnitt haben die Chefs der 30 größten börsennotierten Unternehmen (Dax) Anspruch auf 55.000 Euro Pension pro Monat. Die Vorstandsmitglieder kommen der Studie zufolge auf 30.000 Euro im Monat. Die Rückstellungen aller Dax- und MDax-Konzerne erreichen mit 4,8 Milliarden Euro für amtierende und für ehemalige Vorstände einen Rekordwert. Die Absicherung der Topmanager liegt damit erheblich über dem, was Normalverdiener nach einem langen Arbeitsleben erwarten können.

Als nicht mehr zeitgemäß kritisieren Vergütungsexperten diese üppige Versorgung: Die Vergütung während der aktiven Zeit der Vorstände sei in den zurückliegenden Jahren in Millionenhöhe gestiegen – solche Betriebsrenten für Vorstände seien daher überflüssig. „Die Altersversorgung hat ihren ursprünglichen Sinn verloren“, findet Studienautor Evers. Dieser habe früher darin bestanden, den weitaus geringer bezahlten Top-Managern im Ruhestand einen „angemessenen Lebensstandard“ zu sichern.


DAZ.online