Ebola in Europa

WHO-Hinweise für Reisende

Remagen - 10.10.2014, 10:15 Uhr


Die Nachrichten über die katastrophalen Zustände in Westafrika infolge der Ebola-Epidemie reißen nicht ab. Immer häufiger werden auch Patienten in Europa behandelt. WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab betont: Das sporadische Auftreten von Fällen der Ebola-Viruskrankheit in der europäischen Region sei unvermeidbar, die Gefahr einer Ausbreitung der Infektion jedoch extrem gering.

Durch den Reiseverkehr zwischen Europa und den betroffenen Ländern könnten hin und wieder solche Fälle auftreten, heißt es in einer Mitteilung des WHO-Regionalbüros. Die Mitgliedstaaten in der Europäischen Region gehörten in Bezug auf Maßnahmen gegen virale hämorrhagische Fieber wie Ebola zu den am besten gerüsteten Ländern weltweit.

Für Personen, die in Kontakt mit Ebola-Patienten sind, bestehe die Gefahr einer versehentlichen Infektion. Alle Länder verfügten aber über Protokolle und Verfahren, die bei Verdachtsfällen zur Anwendung kommen und die strikt eingehalten werden sollten. Außerdem seien zur Verringerung des Risikos strenge Infektionsschutzmaßnahmen möglich und dringend erforderlich. Da Gesundheitspersonal bei der Bekämpfung des Ebola-Virus an vorderster Front steht, hält Jakab dieses für am stärksten infektionsgefährdet. Deshalb müssten die Beschäftigten im Gesundheitswesen bestmöglich geschützt und unterstützt werden.

Das WHO-Regionalbüro hat einige wichtige Hinweise für Reisende im Zusammenhang mit der Gefahr einer Ebola-Infektion in einer „Standard-Message“ zusammengefasst:

  • Die Ebola-Virus-Krankheit ist selten.
  • Die Infektion ist durch Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten von einer infizierten Person oder einem infizierten Tier oder durch Kontakt mit kontaminierten Gegenständen möglich.
  • Entsprechende Personen sind demnach gefährdet, sich zu infizieren.
  • Vermeiden Sie jeglichen Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten von infizierten Menschen oder Tieren.
  • Vermeiden Sie jeden Kontakt mit Gegenständen, die mit Blut oder Körperflüssigkeiten eines Infizierten in Berührung gekommen sind.
  • Achten Sie auf sorgfältige Hygiene.
  • Symptome der Infektion sind Fieber, Schwäche, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Halsschmerzen. Es folgen Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag und in einigen Fällen Blutungen.
  • Wenn Sie in einer Region waren, in der kürzlich Ebola-Fälle vorgekommen sind und Sie sich innerhalb von drei Wochen nach der Rückkehr krank fühlen und die genannten Symptome haben, suchen Sie dringend einen Arzt auf, und geben Sie bekannt, wo Sie sich aufgehalten haben.
  • Es gibt keinen lizenzierten Impfstoff.

Dr. Helga Blasius


Das könnte Sie auch interessieren

Extrem ansteckend und keine Impfung oder Therapie in Sicht

Bedrohung durch Ebola?

Neue Daten zum Ebola-Ausbruch

Weiterhin gefährlich

Neue Zahlen, neue Impfstoffe, neue Hoffnung?

Update Ebola

Überlebende sind länger infektiös als gedacht – Breitspektrum-Virostatikum in Sicht

Ebola - was bleibt?

Mit experimentellem Impfstoff rVSV-Zebov

Ebola-Impfkampagne im Kongo gestartet

Empfehlungen des RKI

Was tun bei Ebola-Verdacht?

Gut vorbereitet in Risikogebiete reisen

Erst Impfen, dann Reisen

Ebola auf dem Vormarsch

Impfkampagne im Kongo