Gegen Reformpläne

Französische Apotheker protestieren

Berlin - 01.10.2014, 10:17 Uhr


Apotheker, Ärzte, Notare und Gerichtsvollzieher haben in Frankreich mit Streiks und Demonstrationen gegen Reformpläne für geschützte Berufe mobil gemacht. Vor allem Apotheker gingen am Dienstag landesweit zu Tausenden auf die Straße. Ihrem Berufsverband zufolge blieben in ganz Frankreich 87 Prozent der Apotheken geschlossen. Protestmärsche gab es in der Hauptstadt und weiteren Städten.

Die französische Regierung hatte im Juli angekündigt, im Zuge eines „Wachstumsgesetzes“ die Regulierungen bei den geschützten Berufen abbauen zu wollen. Die Sozialisten wollen „Monopole“ aufbrechen und mehr Konkurrenz in die Branchen bringen. Apotheker befürchten unter anderem, dass ihr „Monopol“ für den Verkauf bestimmter Medikamente fallen könnte.

Wirtschaftsminister Emmanuel Macron versprach „abgestimmte Lösungen“. „Die Arbeit wird so weitergehen, wie sie begonnen hat, das heißt in einem konstruktiven Geist zusammen mit den Berufstätigen“, sagte er im Rahmen eines Autobauer-Besuchs. „Eine Reform ist möglich und wünschenswert.“ Geplant sei keine Deregulierung bei den geschützten Berufen, beteuerte der Minister, der sein Amt im August angetreten hatte. „Viele streiken heute, weil man ihnen nicht die Wahrheit gesagt hat.“


DAZ.online