DAZ.online Wochenschau

Finanz-, Dosier- und Grippespritzen

Stuttgart - 27.09.2014, 08:00 Uhr


Der Spritze gegen Grippe steht nichts mehr im Wege: 15 Millionen Impfstoffdosen sind freigegeben. Mithilfe einer Finanzspritze wird die Spritze gegen Ebola in einer Sicherheitsstudie getestet. Und auch die Cefpodoxim-Säfte Orelox® junior und Podomexef® erhalten eine Spritze. Sie geben den Löffel ab, künftig liegt eine Dosierspritze bei. Mehr dazu in unserer Wochenschau.

Aufruf zur Grippeimpfung. Der beste Zeitraum für die Grippeschutzimpfung ist Oktober und November, daran erinnern das Robert Koch-Institut, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und rufen insbesondere Risikogruppen dazu auf, die Schutzmöglichkeiten gegen Grippe zu nutzen. Rund 15 Millionen Impfstoffdosen sind bislang vom PEI freigegeben worden. Für die Saison 2015/16 hat die AOK Plus federführend für die gesetzlichen Krankenkassen in Sachsen und Thüringen die Versorgung mit Grippeimpfstoffen öffentlich ausgeschrieben.

Sicherheitsstudie für Ebola-Impfstoff. Die britische Arzneimittelagentur hat die Genehmigung für die Durchführung einer Sicherheitsstudie für einen potenziellen Kandidaten erteilt. Dank einer 2,8-Millionen-Pfund- Finanzspritze kann der Hersteller GlaxoSmithKline bereits während der ersten klinischen Studien bis zu rund 10.000 zusätzliche Dosen des Impfstoffs produzieren. Sollten die Versuche erfolgreich sein, steht der WHO dadurch ab sofort Impfstoff zur Verfügung. Auch die europäische Aufsichtsbehörde EMA hat begonnen, experimentelle Therapien zu prüfen, mit dem Ziel, die Entscheidungen der Gesundheitsbehörden zu unterstützen.

Orelox® junior und Podomexef® jetzt mit Dosierspritze. Diese soll eine genauere Dosierung der Cefpodoxim-Säfte ermöglichen. Um Verwechslungen zu vermeiden, ruft der Hersteller freiwillig alle Chargen der beiden Präparate zurück, die noch einen Dosierlöffel enthalten.

Janssen nimmt Invokana® vom deutschen Markt. Der Vertrieb für den SGLT-2-Inhibitor Invokana® (Canagliflozin) zur Behandlung von Typ-2-Diabetes mellitus wird eingestellt. Grund ist die Entscheidung des GBA im Rahmen der frühen Nutzenbewertung, dass für Invokana® kein Zusatznutzen belegt sei.

Selbstmedikation. Als Nebenwirkung oder aufgrund von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können OTC-Präparate zu verminderter Aufmerksamkeit, längeren Reaktionszeiten oder Gleichgewichtsstörungen führen. Daher rät der TÜV Rheinland Arbeitnehmern, sich bei der Selbstmedikation in der Apotheke oder von ihrem Arzt beraten zu lassen. Die meist nachgefragten Medikamente in deutschen Apotheken sind, laut Untersuchungen des Marktforschungsunternehmens IMS Health, rezeptfrei erhältliche Schmerzmittel.

Rezeptfreie Herpescremes fallen bei Ökotest durch. Die Cremes, Gels und Herpespflaster schnitten durch die Bank schlecht ab. Die beste vergebene Note war ein „ausreichend“.

E-Zigaretten und E-Shishas erst ab 18. Der Bundesrat plädiert dafür, Jugendschutz- und Nichtraucherschutzgesetz im Hinblick auf E-Zigaretten und E-Shishas zu überprüfen. Ziel ist es, die Abgabe an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zu untersagen.

Zulassungsempfehlungen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat in seiner September-Sitzung eine Vielzahl von Zulassungsempfehlungen für neue Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen ausgesprochen.

„Pille danach“. Die Mehrheit der Koalitionsfraktionen hat am Donnerstag den vierten Antrag der Opposition zur „Pille danach“ in den Gesundheitsausschuss verwiesen. Der Grund: es bestünde noch Beratungsbedarf im Hinblick auf die Entlassung des Wirkstoffs Levonorgestrel (LNG) aus der Rezeptpflicht


Julia Borsch