Infokampagne im Saarland

Sicher aus der Apotheke vor Ort

Berlin - 03.07.2014, 13:00 Uhr


Im Saarland fiel gestern der Startschuss für die neue Informationskampagne „Arzneimittel – aber sicher!“ Ziel der gemeinsamen Aktion von Gesundheitsministerium, Apotheker- und Ärztekammer ist es, die Öffentlichkeit über Nutzen und Risiken des Arzneimittelhandels im Internet zu informieren und ihr Bewusstsein für mögliche Risiken entsprechender Arzneimittelangebote im Internet zu schärfen.

Über 16 Millionen Bundesbürger haben nach Angaben der Apothekerkammer Saarland im vergangenen Jahr frei verkäufliche oder apotheken- und verschreibungspflichtige Arzneimittel über das Internet bestellt – 30 Prozent aller Nutzer. Gemeinsam mit Apothekern und Ärzten entwickelte das Ministerium daher eine Broschüre, in der User darüber informiert werden, woran sie seriöse Versandapotheken im Netz erkennen, welche Medikamente online bestellt werden können und wie man sicher freiverkäufliche und Rx-Arzneimittel im Internet bestellt.

Darüber hinaus erhält der Verbraucher Informationen zu Risiken und Gesundheitsgefahren, die mit dem Kauf von gefälschten Arzneimitteln verbunden sind. „Der Kauf von Arzneimitteln über das Internet ist immer mit sehr hohen Risiken verbunden, finden doch gefälschte Arzneimittel fast ausschließlich über das Internet ihren Weg nach Deutschland“, fügte der Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes, Manfred Saar, hinzu – und betonte: „Der sicherste Vertriebsweg für Arzneimittel ist und bleibt die Apotheke vor Ort.“

Die Gefahr, beim Kauf von Arzneimitteln im Internet auf eine Arzneimittelfälschung zu stoßen, steigt rapide an, warnt die Apothekerkammer. Inzwischen sei jedes zweite Medikament im Internet gefälscht. „Illegale Arzneimittel bergen auch für den Verbraucher ein nicht kalkulierbares Gesundheitsrisiko“, warnte daher der Präsident der Ärztekammer, Dr. Josef Mischo. Gefälschte Arzneimittel könnten qualitativ starken Schwankungen unterliegen – einen falschen, zu hoch oder zu niedrig dosierten oder gar keinen Wirkstoff enthalten. Insbesondere Lifestyle-Produkte wie Potenz- und Haarwuchsmittel, Diätkapseln oder Präparate zum Muskelaufbau werden von dubiosen Anbietern im Internet angepriesen.


DAZ.online