Wunderwaffen gegen Übergewicht?

ABDA: Vorsicht bei Diätmitteln

Berlin - 08.04.2013, 16:25 Uhr


Der Frühling kommt – und mit ihm die Zeit der Diäten. Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, so suggeriert die Werbung, können dabei Wunder wirken. Einer der neuesten Trends: Diäten mit Schwangerschaftshormonen. Doch die Bundesapothekerkammer (BAK) mahnt zur Vorsicht – insbesondere bei Präparaten aus unseriösen Internetquellen.

„Das Versprechen, allein durch ein Nahrungsergänzungsmittel dauerhaft nach Belieben abzunehmen, ist schlicht Quacksalberei“, mahnt BAK-Vizepräsident Thomas Benkert. Er betont: „Gewicht verliert nur, wer weniger Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht. An einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung führt für einen dauerhaften Gewichtsverlust kein Weg vorbei.“

Wer sich unabhängig über Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder Medizinprodukte informieren will oder Hilfe beim Abnehmen braucht, dem empfiehlt der BAK-Vize die kompetente Beratung in der Apotheke. Auch hier sind verschiedene Präparate erhältlich, die das Abnehmen unterstützen sollen – auf unterschiedliche Art und Weise. Benkert: „Allen Diätmitteln ist gemeinsam, dass sie Nebenwirkungen haben können und dass sie nur wirken, wenn sie zur richtigen Zeit eingenommen werden. Deshalb ist die Beratung in der Apotheke unerlässlich.“ Abführmittel oder Diuretika, so warnt er, seien grundsätzlich nicht zur Gewichtsreduktion oder als Diäthilfen geeignet.

Vorsicht geboten ist vor allem bei Nahrungsergänzungsmitteln von dubiosen Internetversendern und „rein pflanzlichen“ Präparaten, denen sensationelle Wirkungen zugesprochen werden. Immer wieder zeigt sich, dass derartige Produkte riskante, teilweise verschreibungspflichtige Inhaltsstoffe enthalten, ohne dass dies für die Verbraucher erkennbar ist. Bei zugelassenen Arzneimitteln sind hingegen unter anderem die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit behördlich überprüft. Ob es sich um ein Arzneimittel handelt, zeigt die auf der Verpackung angegebene Zulassungsnummer (Zul.-Nr.). Die siebenstellige Pharmazentralnummer (PZN) ist dagegen ist nur eine Bestellnummer für Apotheken, die nichts darüber aussagt, ob es sich um ein Arzneimittel oder ein Nahrungsergänzungsmittel handelt.


Kirsten Sucker-Sket


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