Krebszellen

Gallensäure löst Apoptose aus

Tübingen/Cambridge - 09.12.2012, 07:00 Uhr


Die Gallensäure Lithocholsäure kann die Apoptose, eine Form des programmierten Zelltods, auslösen und damit möglicherweise vor der Krebsentstehung schützen. Das haben jetzt Wissenschaftler aus Tübingen und Cambridge gezeigt.

Die Lithocholsäure (LCA) wird von Bakterien im Verdauungstrakt aus entsprechenden Vorstufen gebildet. Ihre Menge hängt von der mit der Nahrung aufgenommenen Cholesterolmenge und der Zusammensetzung der Darmbakterien ab.

Im Körper kann LCA die Proteine MDM4 und MDM2 binden und blockieren, Schlüsselfaktoren für die Regulation des Transkriptionsfaktors p53, dessen Wirkung sie begrenzen. p53 bestimmt in seiner Funktion als Tumorsuppressor entscheidend die zelluläre Antwort auf DNA-Schäden und Zellstress und wirkt damit der Krebsentstehung entgegen. Bei vielen Krebsarten wird die Funktion des Tumorsuppressors p53 durch eine erhöhte Aktivität von MDM2 und/oder MDM4 beeinträchtigt. LCA könnte der eingeschränkten Funktion von p53 entgegenwirken und so vor der Krebsentstehung schützen.

Publication: Quelle: Vogel,S. M., et al.: Proc. Natl. Acad. Sci. USA 2012;109(42):16906–16910, Online: doi:10.1073/pnas.1215060109


Dr. Bettina Hellwig