Modegetränk Bubble Tea

Ungesunder Zuckersaft mit kleinen Perlen

Berlin - 30.05.2012, 15:57 Uhr


Es gibt ihn in unterschiedlichen peppigen Farben, er wird aus großen Plastikbechern mit dicken Strohhalmen getrunken, und er gilt jetzt schon als Kult: Bubble Tea. Doch mittlerweile warnt nicht nur die Techniker Krankenkasse vor Gesundheitsgefahren durch das Modegetränk aus Asien, auch die Verbraucherzentrale Bayern äußert Bedenken.

Ursprünglich bestand Bubble Tea aus rein natürlichen Zutaten. Doch mittlerweile enthalte das Getränk Farb- und Aromastoffe, Säuerungsmittel und Konservierungsstoffe, die häufig nicht deklariert seien, warnt die Verbraucherzentrale Bayern. Besonders für allergieempfindliche Menschen sei eine bessere Kennzeichnung wünschenswert. Gesetzlich vorgeschrieben ist diese erst ab 2014.

Anfang März warnte bereits der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, dass Kleinkinder die im Bubble Tea enthaltenen essbaren Kügelchen versehentlich verschlucken könnten. Dies könne – sollten die Kügelchen in die Lunge gelangen – zu einer Lungenentzündung oder zu einem Lungenkollaps führen. Der Techniker Krankenkasse ist Bubble Tea indes wegen seines hohen Zuckergehalts ein Dorn im Auge: Ein 0,2-Liter-Becher enthalte 300 bis 500 Kalorien. Das entspreche rund einem Drittel des Tages-Energiebedarfs eines Kindes.

Das Modegetränk Bubble Tea wurde Mitte der 1980er Jahre in Taiwan erfunden. Ursprünglich bestand es aus gesüßtem, grünem oder schwarzem Tee, der mit Milch oder Fruchtsirup versetzt wurde und stärkehaltige, gelierte Tapioka-Kügelchen enthielt. Tapioka ist eine geschmacksneutrale Stärkesorte, die aus der Maniok-Wurzel gewonnen wird. Erst später wurden dem Getränk sogenannte „Popping Bobas“ zugefügt, Gelee-Kügelchen aus Algenstärke, die mit aromatisiertem Zuckersirup gefüllt sind. Mittlerweile wird Bubble Tea auch in Deutschland verkauft, besonders beliebt ist er in Südostasien, den USA und Australien.


Almuth Schmidt