DAZ.online-Umfragergebnis

Knappe Mehrheit begrüßt geplante Cannabisagentur

Berlin - 09.11.2015, 16:50 Uhr

Cannabis aus der Apotheke - bald ganz normal? (Foto: William Casey/ Fotolia)

Cannabis aus der Apotheke - bald ganz normal? (Foto: William Casey/ Fotolia)


Schwerkranke sollen besseren Zugang zu Medizinalhanf erhalten. Eine Cannabisagentur soll dessen Anbau und Verkauf künftig regeln. Eine lange überfällige Entscheidung, finden die meisten unserer Umfrageteilnehmer – doch viele bleiben skeptisch.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler erklärten schon zu Jahresbeginn, dass sie die Versorgung mit Cannabis zu medizinischen Zwecken erleichtern wollen. Mittlerweile arbeitet das Ministerium an einem Gesetzentwurf, der vorsieht, eine „Cannabisagentur“ einzurichten.

Diese beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte angesiedelte Agentur soll künftig nach einer Ausschreibung Aufträge zum Cannabisanbau vergeben und Lieferverträge abschließen. Anschließend verkauft sie den Medizinalhanf an Hersteller von Cannabisarzneimitteln, Großhändler und Apotheken. Letztlich werden also mehr Menschen Cannabis über eine Apotheke beziehen, mehr Apotheker direkt mit dem Thema in Kontakt kommen. Wir wollten daher von Ihnen wissen, was Sie von diesen Plänen halten.

Befürworter und Skeptiker

44 Prozent der 159 Umfrageteilnehmer begrüßen die Aktivitäten des Bundesgesundheitsministers: „Endlich traut Gröhe sich. Diese Entscheidung war schon lange fällig“, erklären sie.

Genau ein Drittel der Teilnehmer macht die Cannabisagentur allerdings skeptisch. Ihre Antwort: „Warum braucht es dafür noch eine eigene Agentur? Damit wird das Thema doch nur noch komplizierter!“.

20 Prozent befürchten, dass es noch lange dauern wird, bis eine endgültige Entscheidung gefallen ist. Sie fragen sich, was in der Zwischenzeit geschehen soll.

Lediglich drei Prozent lehnen die Pläne ab: „Ich finde es furchtbar, dass ich damit jetzt stärker befasst werden soll“, antworteten sie.


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