Deutschlands größtes Telemedizin-Projekt

CCS Telehealth Ostsachsen geht online

Berlin - 01.07.2015, 13:35 Uhr

CCS Telehealth Ostsachsen ist eine offene, erweiterbare und interdisziplinäre Plattform zur medizinischen Versorgung. (Foto: Telekom)

CCS Telehealth Ostsachsen ist eine offene, erweiterbare und interdisziplinäre Plattform zur medizinischen Versorgung. (Foto: Telekom)


Während die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) gerade mit der neuen E-Health-AG beginnt, über die Möglichkeiten der Nutzung moderner Kommunikation nachzudenken, und die elektronische Gesundheitskarte (eGK) nur langsam ins Rollen kommt, ist heute in Dresden eines der größten Telemedizin-Vorhaben Deutschlands an den Start gegangen: Zum Auftakt des neuartigen, offenen Telemedizin-Angebots „CCS Telehealth Ostsachsen“ übergab Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) im Herzzentrum Dresden symbolisch einen speziell ausgerüsteten Tablet-Computer zur häuslichen Nachsorge an einen Patienten des Herzzentrums.

Das neue Netzwerk ermöglicht für Schlaganfall-Betroffene nach der klinischen Akutversorgung nahtlos eine Betreuung zuhause. Herzpatienten können täglich per Tablet-Computer ihre Gesundheitswerte zur Kontrolle an das Dresdner Herzzentrum schicken. Sogenannte Telenurses überwachen via Internet die Vitaldaten und schalten im Zweifelsfall umgehend Ärzte ein. Pathologen können digital erfasste Gewebeproben analysieren und im Konsil mit anderen Spezialisten beraten.

Das von der Telekom gestellte Netzwerk verbindet in einem Pilotprojekt Patienten mit Kliniken und Ärzten. Das Projekt stellt dazu eine offene und universell einsetzbare IT-Plattform für die Gesundheitsbetreuung bereit. Die Patienten können dabei auch eine aktive Rolle übernehmen und mit Krankenhausmitarbeitern in Echtzeit kommunizieren. Nach zweijähriger Aufbauarbeit läuft nun der Pilotbetrieb erster Beispielanwendungen an, wie die häusliche Betreuung von Herzinsuffizienz-Patienten und die ambulante Schlaganfall-Nachsorge. Auch die Kooperation verschiedener Kliniken bei der gemeinsamen Diagnose von krankhaften Geweben wird deutlich erleichtert.

Teilnahme steht allen Heilberufen offen

Für den Aufbau von „CCS Telehealth Ostsachsen“ wurden unter anderem telemedizinische Arbeitsplätze eingerichtet, Tablets und IP-Telefone für Patienten angeschafft sowie hochleistungsfähige Server, Scanner und eine zentrale Datenbank installiert. Federführend bei „CCS Telehealth Ostsachsen“ sind die Projektträger Carus Consilium Sachsen GmbH, eine Tochter des Universitätsklinikums Dresden, und die Telekom-Tochter T-Systems International. An der Umsetzung beteiligen sich im ersten Schritt das Herzzentrum Dresden, das Universitätsklinikum Dresden, das Universitätsklinikum Leipzig, das Sächsische Krankenhaus Arnsdorf und das Klinikum Oberlausitzer Bergland in Zittau.

Der Zutritt ist aber auch für andere Heilberufe offen: „CCS Telehealth Ostsachsen ist eine Lösung für alle. Es ist nicht auf einzelne medizinische Fachgebiete und Regionen begrenzt, sondern auf nahezu alle Bereiche der Gesundheitsversorgung erweiterbar“, betonte Prof. Dr. med. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden. „Damit sollen eine hochwertige, schnelle und wohnortnahe medizinische Betreuung der Bevölkerung gesichert und Versorgungsunterschiede zwischen urbanen Zentren und ländlichen Regionen verhindert werden.“


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