GKV-Versorgungstärkungsgesetz

Schmidt: Apotheker lösen Notdienstprobleme

Berlin - 05.12.2014, 14:05 Uhr


Wenn es nach dem Versorgungsstärkungsgesetz geht, sollen sich die Kassenärzte beim Notdienst künftig besser mit Kliniken, Rettungsstellen und Apothekern abstimmen. Die KBV reagierte darauf mit Ablehnung. Diese bezieht sich nach Meinung des ABDA-Präsidenten aber nicht auf die Kooperation mit der Apothekerschaft. Er betont aber: „Wenn es Probleme gibt, dann finden wir Apotheker eine Lösung.“

In dem Gesetzentwurf ist eine stärkere Verknüpfung von stationärem und ambulantem Notdienst vorgesehen. „Dies lehnt die KBV ab“, konstatierte die KBV in ihrer Stellungnahme zum Gesetzentwurf. Diese Ablehnung beziehe sich nicht auf die Synchronisierung mit dem apothekerlichen Notdienst, erklärte Schmidt am Donnerstag im Anschluss an die halbjährliche Mitgliederversammlung. Vielmehr gehe es den Kassenärzten dabei um die Vermischung von stationärem und ambulantem Bereich.

Um Versicherten, die außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten den vertragsärztlichen Notdienst in Anspruch nehmen müssen, die Besorgung eventuell erforderlicher Arzneimittel zu erleichtern, fordert der Gesetzentwurf aber auch einen verbindlichen Informationsaustausch zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und den Landesapothekerkammern. Hier sähen weder KBV noch ABDA die Notwendigkeit für Veränderungen, führte der ABDA-Präsident aus. Schließlich besuchten 50 Prozent der Notdienstkunden Apotheken ohne Rezept.

Bislang gebe es außerdem keine Belege dafür, betonte er, dass es im Hinblick auf den Notdienst der Apotheken tatsächlich Probleme gebe. Wenn es aber doch Probleme geben sollte, finde die Apothekerschaft auch Lösungen dafür. Das könne die Ärzteschaft ruhig zur Kenntnis nehmen, so Schmidt – die KBV schätze dies auch. Der Prozess ist bereits gestartet: Die einzelnen Mitgliedsorganisationen werden nun aktiv auf die einzelnen KVen zugehen, um eventuelle Probleme aufzudecken – und anschließend gemeinsam mit den Ärzten zu lösen.


Juliane Ziegler


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