LAK Baden-Württemberg

Zukunftswerkstatt will Fortbildungspflicht

Stuttgart - 19.11.2014, 17:07 Uhr


Baden-Württembergs U-40-Apothekerinnen und Apotheker sprechen sich für eine Fortbildungspflicht in Form des Fortbildungszertifikates für alle Apothekerinnen und Apotheker aus. Außerdem sollten die Apotheken Folgeverordnungen der Ärzte ausführen und impfen dürfen. Die Gruppe erarbeitete ein Positionspapier, das im Rahmen der heutigen Vertreterversammlung der LAK Baden-Württemberg vorgestellt wurde.

Ausgangspunkt für die Zukunftswerkstatt der LAK war der Gedanke, Apothekerinnen und Apotheker unter 40 stärker für die Kammerarbeit zu interessieren. Vor diesem Hintergrund bildete sich eine Arbeitsgruppe von jungen Apothekerinnen und Apothekern, die sich zu einer Zukunftswerkstatt zusammenfand. In mehreren Treffen griffen die neun Mitglieder der Zukunftswerkstatt eigene Anregungen und Impulse aus der Geschäftsstelle oder dem Vorstand auf. Erarbeitet wurde ein Positionspapier, das zum Teil durchaus provozierende Vorschläge für die Zukunft des Apothekerberufs machte.

Zur Einordnung des Positionspapiers erklärte Silke Laubscher, Mitglied der Zukunftswerkstatt, dass das Papier keine offizielle Kammerposition darstelle, sondern Denkanstöße für neue Tätigkeitsfelder der Apothekerinnen und Apotheker sein wolle. Die jungen Apotheker wollen eine heilberufliche, stärker am Patienten orientierte Tätigkeit entwickeln. „Wir sind Experten für Arzneimittel und wollen Verantwortung übernehmen“, so die junge Apothekerin.

Zu den Vorschlägen, die die U-40-Gruppe für das Positionspapier erarbeitete, gehören folgende Anregungen zur Erweiterung des Tätigkeitsfelds in der Apotheke:

  • Abgabe der Pille danach ohne Rezept.
  • Saisonale und Auffrischimpfungen (z. B. Grippeimpfung) bei Erwachsenen nach vorheriger Qualifizierung der Apothekerin/des Apothekers.
  • Angeregt wird, Folgeverordnungen durch Ärzte und eine Therapieverlaufskontrolle durch Apotheker zuzulassen.
  • Die Zukunftswerkstatt spricht sich dafür aus, Vorsorgechecks in der Apotheke anzubieten. Dazu zählen z. B. die Entnahme von Butproben und die Interpretation der Ergebnisse.
  • Die junge Arbeitsgruppe ruft auch dazu auf, die Möglichkeiten für eine stratifizierte Pharmakotherapie in der Apotheke zu schaffen.
  • Um diesen zusätzlichen Aufgaben gerecht zu werden, fordert die Zukunftswerkstatt eine Fortbildungspflicht in Form eines Fortbildungszertifikates für alle Apothekerinnen und Apotheker.

Die sich in der Vertreterversammlung anschließende Diskussion zeigte, dass es zwar interessante Denkanstöße seien, es aber im Konkreten noch viel Diskussionsbedarf zum Positionspapier gebe. Daher werde das Papier im Kammerrundschreiben und auf der Internetseite der LAK Baden-Württemberg veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. An der Diskussion des Papiers können sich alle Apothekerinnen und Apotheker Baden-Württembergs beteiligen.


Peter Ditzel