Adexa appelliert an ABDA

Mehr Augenmerk auf Mitarbeiterinteressen

Berlin - 10.11.2014, 16:24 Uhr


Die für vergangenen Samstagnachmittag angesetzte Hauptmitgliederversammlung der Apothekengewerkschaft Adexa ist wegen des Lokführerstreiks auf April 2015 verschoben worden. Sattgefunden hat jedoch die jährliche Herbstsitzung der Landesvorsitzenden und Fachgruppenleiterinnen mit dem Vorstand und den Mitarbeitern von Adexa. Ein Ergebnis ist eine Resolution, in der unter anderem gefordert wird, Mitarbeiterinteressen in der Standespolitik besser zu berücksichtigen.

Die Frage, wie weit die Macht kleiner Gewerkschaften gehen sollte, wurde angesichts des Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer auch bei dem Adexa-Treffen heiß diskutiert. Allerdings nur am Rande. Denn die Pläne von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) zum Tarifeinheitsgesetz würde Adexa nicht treffen. Schließlich gibt es im Apothekenbereich keine Gewerkschafts-Konkurrenz.

Auf der offiziellen Tagesordnung standen am 8. November daher andere Themen: So ging es um eine Strukturreform und die regionale Unterstützung der ehrenamtlich Aktiven. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die bis zur Frühjahrssitzung Vorschläge erarbeiten soll. Weiteres Thema war die Haushaltsplanung für 2015, die vom Beirat genehmigt wurde. Sodann stellte Barbara Neusetzer, Erste Vorsitzende von Adexa, einen Resolutionsentwurf vor, der nach intensiver Debatte in der folgenden Form verabschiedet wurde:

ADEXA-Resolution – November 2014

Das Perspektivpapier „Apotheke 2030“ soll umgesetzt werden. Die dafür nötigen Fortbildungsveranstaltungen sollen von den zuständigen Landesapothekerkammern für alle Apothekenmitarbeiter angeboten werden und müssen seitens der Apothekenleiter bezahlt werden.

Netzwerke mit den anderen Heilberufen sind nötig und müssen aufgebaut werden.

Das Studium der Pharmazie muss zwingend an die neuen Herausforderungen angepasst werden.

Die Novellierung der PTA-Ausbildung hat höchste Priorität und muss folgende Kriterien berücksichtigen:

  • 3-jährige Ausbildung, bundeseinheitlich            
  • Erwerb der Fachhochschulreife
  • Finanzierung nicht ungünstiger als beim Studium
  • Wertschätzung und Weiterbildungsmöglichkeiten müssen eröffnet werden

Die ABDA wird aufgefordert, die Interessen der MitarbeiterInnen stärker als bisher zu berücksichtigen.

Vor Entscheidungen, die mitarbeiterrelevant sind, sind deren Vertretungen zu hören.

Keine deckungsgleichen Interessen

Dazu erläuterte Neusetzer: „Als Gewerkschaft und Mitarbeitervertretung stehen wir hinter dem Perspektivpapier ‚Apotheke 2030‘“. Bei dessen Umsetzung müssten die Angestellten mit- und ernstgenommen werden. Und zwar bei allen Entscheidungen, die die ABDA für die öffentliche Apotheke treffe. Die Interessen von selbstständigen und angestellten Approbierten seien keinesfalls deckungsgleich, wie man es in der Standespolitik oft höre, so Neusetzer. Und schon gar nicht seien es die Wünsche und Belange der nichtapprobierten Apothekenmitarbeiter. Neusetzer: „Als Vertretung aller Apothekenberufe fordern wir, künftig von Beginn an in Entscheidungsprozesse einbezogen zu werden, die die Zukunft dieser Berufe beeinflussen.“


Kirsten Sucker-Sket


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