Neuer HAV-Chef dringend gesucht

Homanns Stellvertreter Dr. Hans Rudolf Diefenbach von der Offenbacher Rosen-Apotheke ist zwar vielen Apothekern durch seine markanten Äußerungen und Auftritt bei Apothekertagen bekannt. Ob der streitbare Apotheker jedoch die Verbandsführung anstrebt, hat Diefenbach noch nicht entschieden.

Erst einmal muss Diefenbach seinen Platz im Vorstand verteidigen. Im Bezirk Frankfurt, in dem Diefenbach kandidiert, stehen vier Apotheker für drei Vorstandsposten bereit. Einer muss und wird ausscheiden. Auch wenn Diefenbach aller Voraussicht nach wieder in den HAV-Vorstand einziehen wird, ist unklar, ob der bisherige Vize überhaupt auf den Vorsitzendenstuhl aufrücken möchte. Der nach seinem Empfinden barsche Diskussionsstil der ABDA-Führung auf dem letzten Apothekertag habe ihn wieder nachdenklich werden lassen, ob er sich an vorderster Stelle der Verbandsarbeit widmen möchte, so Diefenbach.

Als weiterer möglicher Kandidat für den HAV-Vorsitz gilt Dr. Detlef Weidemann, Inhaber der Sonnen-Apotheke in Wiesbaden. Wie Diefenbach ist Weidemann schon Mitglied im derzeitigen HAV-Vorstand. Im Bezirk Wiesbaden gibt es Konkurrenz. Neben Weidemann kandidiert dort Erik Modrack von der Limes-Apotheke für den einzigen Vorstandsposten. Erst wenn er in den Vorstand gewählt ist, will sich Weidemann dazu äußern.

Wählen können die Mitglieder des hessischen Apothekerverbandes ihre Vorsitzende oder ihren Vorsitzenden nämlich nicht direkt. Zur Wahl stehen Kandidaten für den neunköpfigen Gesamtvorstand, der sich im regionalen Proporz zusammenfindet: Drei Mitglieder kommen aus Frankfurt, jeweils zwei aus Darmstadt und Kassel und je ein Mitglied aus Gießen und Wiesbaden. Weil sich dieses Jahr nur ein Apotheker aus Kassel zur Wahl stellt, wird der neue HAV-Vorstand nur acht statt wie sonst üblich neun Köpfe zählen. Aus seiner Mitte wählt der neue Vorstand den neuen HAV-Vorsitzenden.