Landtagswahl Thüringen

CDU muss um Ministerpräsidentenamt fürchten

Berlin - 13.08.2014, 12:14 Uhr


Am 14. September entscheiden die Bürger Thüringens über ihre neue Landesregierung. Die CDU regiert dort seit 24 Jahren. Derzeit führt CDU-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht eine Koalition mit der SPD. Anders als vor vier Jahren schließt die SPD diese Mal eine rot-rote Regierung als Juniorpartner der Partei Die Linke nicht mehr kategorisch aus. In Erfurt könnte Bodo Ramelow als erster Die Linke-Ministerpräsident in die Geschichte eingehen.

In den Umfragen rangiert Die Linke mit 26 Prozent als zweitstärkste Partei hinter der CDU (34%). Die SPD folgt mit 19 Prozent. Die Grünen sehen sich knapp, aber sicher im neuen Landtag mit sechs Prozent. Die FDP wird vermutlich nicht wieder einziehen. Dafür stehen die Chancen für die Alternative für Deutschland (AfD) in Thüringen nicht schlecht.

In den Wahlaussagen spielen die Apotheken auch in Thüringen nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich die FDP widmet den Pharmazeuten ein kurzes eigens Kapitel im Wahlprogramm. Darin sprechen sich die Freien Demokraten für die inhabergeführte, öffentliche Apotheke als „zentralen Garanten für die Sicherstellung der wohnortnahen pharmazeutischen Versorgung“ aus. Dem drohenden Fachkräftemangel soll mit Stärkung der pharmazeutischen Ausbildung an der Universität begegnet werden. Die FDP will Bürokratie in Apotheken abbauen, die Abrechnung bei Selektivverträgen vereinfachen und den Retaxationsärger verringern.

Die CDU verspricht in ihrem „Thüringenplan“, die stationären wie ambulante mediz8nische Versorgung zu stärken: „Wir wollen neue mobile Angebote wie dezentrale Sprechstunden ermöglichen. Facharztmobile oder Apothekendienste sollen mit dem Ziel einer guten bürgernahen medizinischen Versorgung gefördert werden.“

Das Wahlprogramm der SPD beschäftigt sich ausführlich mit der ärztlichen Versorgung im Krankenhaus wie in der Landpraxis. Zur Apotheken und zur Arzneimittelversorgung findet sich hingegen kein einziges Wort.

Zur Sicherung der ländlichen Versorgung setzt will Die Linke auf „Landambulatorien“, in denen sowohl Allgemeinarztpraxen als auch Praxisräume für Fachärztinnen oder -ärzte, Apotheken sowie weitere Räume für Physiotherapeuten und Pflegedienste vorgesehen werden sollen. Um der finanziellen Belastung einer Praxisübernahme zu entgehen, sollen Ärztinnen und Ärzte in den Landambulatorien angestellt werden können.

In den Wahlprogrammen der Grünen und der AfD kommen die Apotheker nicht vor. Die Grünen befassen sich wie die SPD mit den Medizinern und Pflegekräften und wollen vor allem die Rolle der Hausärzte stärken. Die AfD sorgt sich insbesondere um den medizinischen Notdienst.


Lothar Klein