Ländliche Versorgung

Gröhe: Starre Grenzen aufbrechen

Berlin - 25.06.2014, 14:15 Uhr


Nicht nur bei der elektronischen Gesundheitskarte will Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) Druck machen und in Kürze gesetzliche Nutzungsregelungen vorgeben. Die medizinische Versorgung auf dem Land soll ein weiterer Schwerpunkt seiner politischen Arbeit werden. „Dies wird unsere ganze Aufmerksamkeit erfordern“, sagte Gröhe zur Eröffnung des Hauptstadtkongresses 2014 Medizin und Gesundheit.

Dabei will Gröhe vor allem die „starre Grenzlinie“ zwischen ambulanter und stationärer Versorgung „aufbrechen“. Die Arzneimittelversorgung auf dem Land und die Rolle der Apotheker spielen in Gröhes gesundheitspolitischen Überlegungen derzeit offenbar keine Rolle. Dazu sagte der Bundesgesundheitsminister bislang noch kein öffentliches Wort. Nur so viel: Man werde im BMG die jüngsten Vorschläge des Sachverständigenrates im Gesundheitswesen „sorgfältig auswerten“. Dieser hatte sich ausführlich zu Apothekerfragen geäußert und unter anderem die Aufhebung des Mehr- und Fremdbesitzverbotes gefordert. Wie Gröhe zu solchen Vorstellungen steht, ließ er heute erneut offen.

Stattdessen kündige der Bundesgesundheitsminister an, die Möglichkeiten der medizinischen Versorgungszentren auf stationäre Behandlungsformen in Regionen ohne Klinikversorgung zu erweitern. MVZ sollten auch von Kommunen betrieben werden können, um dem gewandelten Berufsbild junger Ärzte entgegenzukommen, die zunächst im Angestelltenverhältnis arbeiten wollten. Man müsse den mit dem Landärztegesetz in der letzten Wahlperiode eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen, so Gröhe.

Kliniken sollten in unterversorgten Regionen zudem verstärkt ambulant behandeln dürfen. Außerdem sei zu prüfen, welche ärztlichen Tätigkeiten auf qualifiziertes Pflegepersonal delegiert werden könnten. Ausbauen will Gröhe auch die Telemedizin zur Unterstützung nicht nur der ländlichen Versorgung. Moderne Kommunikationstechnik könne beispielsweise bei der Arzneimitteltherapiesicherheit eine wichtige Rolle spielen. 


Lothar Klein


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