Exklusiv-Vertrag Medikationsmanagement

TK zahlt 50 Euro für Diabetes-Beratung

Berlin - 26.05.2014, 14:45 Uhr


Mit 50 Euro Honorar vergütet die Techniker Krankenkasse (TK) ab dem 1. Juni 2014 die Diabetes-Beratung ihrer Versicherten durch Apotheker. Das sieht der bundesweit erste Vertrag zum Medikationsmanagement ohne Beteiligung von Ärzten vor, den die größte deutsche Krankenkasse und der Deutsche Apothekerverband (DAV) abgeschlossen haben.

30 Euro erhält der Apotheker für die Erstberatung von TK-Versicherten. Nochmals circa 20 Euro Honorar gibt es für eine weitere Anschlussberatung. Ausgewählt werden die zum neuen Programm gehörenden TK-Versicherten von der Krankenkasse selbst im Rahmen des TK-ViA-Programms (Versicherteninformation Arzneimittel). In diesem Fall richtet sich das Angebot an TK-Versicherte mit Typ-2-Diabetes. Circa 10.000 der 200.000 TK-Versicherten mit Diabetes sollen von der Kasse angesprochen werden.

Im Rahmen von TK-ViA erhebt die Krankenkasse zunächst den kompletten Medikationsplan der Chroniker. Anschließend durchlaufen die Versicherten das TK DiabetesCoach-Angebot. Dort erhalten die TK-Chroniker Hintergrundinformationen, Tipps und Übungen zum Umgang mit ihrer Typ-2-Diabetes-Erkrankung. Mit einer entsprechenden TK-Empfehlung werden die TK-Versicherten dann zum Medikationscheck weiter in die Apotheke ihrer Wahl geschickt. Der Apotheker soll die bestehende Medikation auf Unverträglichkeiten, Wechselwirkungen und andere Aspekte prüfen und gegebenenfalls korrigieren und anpassen.

Der Vertrag zwischen DAV und TK tritt bereits am 1. Juni in Kraft. Die Vertragspartner wollten ihn der Fachöffentlichkeit ursprünglich erst am 3. Juni vorstellen – mit Rücksicht auf den morgen beginnenden 117. Deutschen Ärztetag in Düsseldorf. Schließlich handelt es sich um den ersten Vertrag zum Medikationsmanagement zwischen einer Krankenkasse und den Apothekern ohne Beteiligung von Ärzten. Angesichts des Widerstandes der sächsischen Hausärzte gegen ARMIN sollte eine Provokation der Ärzte vor dem Ärztetag vermieden werden. Bislang hat die TK im Rahmen ihrer Coaching-Programme beim Medikationscheck mit Ärzten zusammengearbeitet. 


Lothar Klein