Rezeptdaten

Spahn: Notfalls Datenhandel verbieten

Berlin - 19.08.2013, 13:50 Uhr


Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, hat mit Blick auf den „Spiegel“-Bericht über die Weiterverarbeitung von Rezeptdaten klargestellt, dass eine Rückverfolgbarkeit auf Ärzte oder Patienten auf keinen Fall möglich sein darf. Sollten sich die im „Spiegel“-Bericht erhobenen Vorwürfe erhärten, müsse der Gesetzgeber diese Art der Weiterverarbeitung verbieten.

Auf DAZ.online-Nachfrage sagte Spahn: „Die gesetzlichen Regelungen zielen ganz klar darauf ab, eine Rückverfolgbarkeit arzt- oder gar patientenspezifisch gänzlich auszuschließen. Sollten Rechenzentren dies tatsächlich hintergehen, wäre das widerrechtlich. Erhärtet sich der Missbrauchsverdacht, müsste man die Verwendung der Daten für andere als Abrechnungszwecke völlig verbieten."

In seiner aktuellen Ausgabe berichtet der „Spiegel“ über die Weiterverarbeitung von Rezeptdaten. Danach soll die Münchener VSA unzureichend verschlüsselte Patientendaten an das US-Marktforschungsunternehmen IMS Health verkaufen. Beide Unternehmen habe in separaten Stellungnahmen den „Spiegel“-Bericht zurückgewiesen. Nach eigenen Angaben liegen dem „Spiegel“ vertrauliche Dokumente vor, die belegen, dass sich vom 64-stelligen Schutzcode leicht auf die tatsächliche Versichertennummer zurückrechnen lasse.


Lothar Klein