DocMorris: 50 Apothekenbusse könnten rollen

Allerdings ist der bereits vorgezeichnete Weg holprig. 15 Dörfer und Kleinstädte hatte DocMorris zur Planung der Deutschlandtour um eine „Stellplatzgenehmigung“ angefragt und problemlos eine Zusage erhalten. Am vergangenen Montag zogen fünf Kommunen plötzlich ohne offizielle Begründung ihre Genehmigung wieder zurück. DocMorris-Vorstand Müller wittert dahinter den Einfluss der lokalen Apothekerschaft: „Uns wurden offiziell keine Gründe für die Rücknahme genannt.“ Aber die Mitarbeiterin einer Kommune habe ihm erklärt: „Wir möchten keinen Ärger mit den Apothekern vor Ort.“ Zu den Kommunen, die die Stellplatzgenehmigung wieder zurückzogen, gehört Daun in der Eifel, aber auch die rheinland-pfälzische Gemeinde Stromberg. Dort unterstützt die Kommune einen eigenen Bürgerbus, der die Einwohner kostenlos zur Arztpraxis oder Apotheke fährt.

Im DocMorris Prototyp für den Apothekenbus werden wegen fehlender Erlaubnis noch keine Arzneimittel abgegeben. Allerdings enthält der Bus eine kleine Video-Kabine, über die später einmal die Online-Verbindung mit dem Team der DocMorris-Apotheke im niederländischen Heerlen möglich sein soll. Per Video können sich dann die Patienten vom Bus von den dortigen DocMorris-Apothekern beraten lassen. Der Bus bietet laut Max Müller ausreichend Raum, um die wichtigsten Rx-Arzneimittel mitzuführen.

Gerade die aktuelle Hochwassersituation habe erneut belegt, dass die Patienten alternative Versorgungsangebote zur Vor-Ort-Apotheke nachfragten, so Müller. In einer vom Hochwasser betroffenen Thüringer Gemeinde habe DocMorris zuletzt mit rund zehn Prozent einen überproportional hohen lokalen Marktanteil erreicht.