Kompromiss zum Kassenabschlag

"Basisapotheker" haben noch Fragen

31.05.2013, 15:46 Uhr


Die Interessengemeinschaft deutscher Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe (i-DAA-WL) hakt nach. Denn bis heute wartet man auf eine Antwort vom Deutschen Apothekerverband (DAV), der aufgefordert wurde, detailliert über die Verhandlungen zum Kassenabschlag und das Zustandekommen des Kompromisses zu berichten.

Kurz nachdem DAV und GKV-Spitzenverband am 23. Mai den Kompromiss verkündet hatten, hatte die i-DAA-WL den DAV aufgefordert, „unverzüglich detailliert Stellung zu beziehen.“ Außerdem wurde eine „Urabstimmung“ aller Apothekenleiterinnen und -leiter gefordert, um die Zustimmung der Apotheker zum Kompromiss zu erfragen.

Bis heute haben i-DAA-WL und ihr Vorsitzender, der Detmolder Apotheker Gunnar Müller, darauf keine Antwort erhalten. Deshalb wandte sich Müller nun an „seinen“ Apothekerverband Westfalen-Lippe und präzisierte die Fragen. Wie denn die am 22. Mai getroffene Vereinbarung „im Detail und vollständig“ lautet, möchte er beispielsweise wissen und wann die DAV-Mitgliederversammlung über die Einigung abstimme.

Besonders wichtig ist Müller, ob die „Einigung ‚freibleibend‘, das heißt ohne dass irgendwelche Zahlenmaterialien/Berechnungen als verbindlich anerkannt wurden“ erzielt wurde. Denn eine Einigung auf bestimmte Zahlen und Berechnungen könnten als bindend für die nächste Verhandlungsrunde über den Kassenabschlag 2016 angesehen werden, fürchtet Müller. Die enorm gestiegenen Belastungen der Apotheken in den letzten Jahren, beispielsweise durch Rabattverträge, allgemeine Kostensteigerungen oder „Rohertragseinbußen beim Großhandelseinkauf durch das AMNOG (…) wären damit für alle zukünftigen Verhandlungen eingepreist, gedeckelt, akzeptiert, erledigt“, schreibt Müller. Weiter möchte er wissen, ob Vereinbarungen darüber getroffen wurden, was passieren soll, wenn sich Zahlen nachträglich als falsch herausstellen sollten.

Müller wiederholt in dem Schreiben die Forderung nach einer Urabstimmung aller Apothekenleiter über den Kompromiss. Er fordert den Apothekerverband Westfalen-Lippe auf, eine solche in der DAV-Mitgliederversammlung zu beantragen.


Dr. Benjamin Wessinger