Arzneimittelausgaben

KKH erwartet 2014 neuen Kostenschub

Hannover - 31.01.2013, 15:35 Uhr


Während der DAV heute verkündete, die Arzneimittelausgaben seien 2012 weniger stark gestiegen als erwartet, schlägt die KKH Kaufmännische Krankenkasse Alarm: Rund 685 Millionen Euro habe sie im vergangenen Jahr für Medikamente aus öffentlichen Apotheken ausgegeben. Damit hätten die Ausgaben je Versicherten 2,7 Prozent über denen des Vorjahres gelegen.

Das Arzneimittelsparpaket habe zwar im Jahr 2011 die Kosten gedämpft – eine langfristige Entschärfung der Situation habe es jedoch nicht gebracht, wie die wieder gestiegenen Ausgaben zeigten. Allerdings: Mit dem Plus von 2,7 Prozent halten sich diese bei der KKH ganz im Rahmen dessen, was Kassen und Ärzte prognostiziert hatten. Der Vorstandsvorsitzende der KKH, Ingo Kailuweit, ist dennoch alarmiert „Würde die KKH nicht mit Herstellern vertragliche Rabatte abschließen und dadurch Ausgaben in zweistelliger Millionenhöhe einsparen, würde die Kostensteigerung erheblich höher ausfallen“, sagt er.

Dass das Bundesgesundheitsministerium vor diesem Hintergrund am Preismoratorium und am Herstellerrabatt in 2013 festhält, begrüßt der Kassenchef ausdrücklich. Er sieht jedoch enormen Handlungsdruck mit Blick auf 2014 – denn dann laufen die Zwangsmaßnahmen nach dem Gesetz aus. Statt 16 Prozent gibt es dann nur noch 6 Prozent Herstellerrabatt auf Nicht-Festbetragsarznei. Und der Preisstopp gilt auch nicht mehr. „Dann droht ein Kostenschub von rund 1,7 Milliarden Euro“, mahnt Kailuweit. „Dazu darf es nicht kommen.“

Neben weiteren Sparanstrengungen – etwa durch die Nutzenbewertung bereits im Markt befindlicher Originalpräparate – sieht Kailuweit deshalb auch den Gesetzgeber gefordert. Was er konkret erwartet, lässt er allerdings offen.


Kirsten Sucker-Sket