Bundesverband der Pharmaziestudierenden

Pharmaziestudium grundlegend reformieren!

Münster (Westf.) - 09.11.2015, 17:05 Uhr

Angehende Apotheker bei ihrer Verbandstagung: Der BPhD ist die Interessenvertretung der rund 14.600 Pharmazie-Studierenden und fast 1500 Pharmazeuten im Praktikum (Bild: BPhD)

Angehende Apotheker bei ihrer Verbandstagung: Der BPhD ist die Interessenvertretung der rund 14.600 Pharmazie-Studierenden und fast 1500 Pharmazeuten im Praktikum (Bild: BPhD)


Pharmaziestudierende aus ganz Deutschland trafen sich am Wochenende in Münster zu ihrer Bundesverbandstagung. Sie diskutierten über die Zukunft des Pharmaziestudiums und verordneten sich mehr Transparenz.

Es erinnert an eine Mischung aus Deutschem Apothekertag, Klassenfahrt  und Mitgliederversammlung eines Sportvereins, wenn sich einmal im Semester die Vertreter der Studierenden aller 22 pharmazeutischen Institute zu ihrer Bundesverbandstagung – kurz BVT – treffen. An diesem Wochenende war es wieder so weit, die 119. BVT des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden (BPhD) fand im westfälischen Münster statt. Und so saßen die Delegierten Samstagfrüh – trotz der Party in einem Studentenclub am Vorabend und der anschließenden, eher kurzen Nacht in einer Turnhalle – pünktlich um neun im Großen Hörsaal des Pharmazeutischen Instituts in Münster. Sie berichteten sich gegenseitig von der Lage an ihrer Universität, diskutierten die Tätigkeitsberichte ihrer Vorstände und stimmten über Anträge ab.

Eine neue Approbationsordnung soll her

Ein wichtiges Anliegen des BPhD ist eine grundlegende Reform des Pharmaziestudiums. Dafür hat der Verband, auch unter dem Eindruck des Leitbildprozesses und des daraus entstandenen Perspektivpapiers „Apotheke 2030“ vor einem Jahr eine „Arbeitsgruppe  Zukunft“ gegründet. Diese will Vorschläge für eine inhaltliche und strukturelle Neuausrichtung des Studiums erarbeiten und in einem Thesenpapier zusammenfassen. Zurzeit wird der Status quo der Pharmazeuten-Ausbildung an den deutschen Universitäten erhoben. Diese erste Phase der „Erhebung des Ist-Zustands“, wie es Vorstand Maximilian Buch formuliert, sei beinahe abgeschlossen. Man habe die Curricula und Studienpläne der einzelnen Institute erhoben und miteinander verglichen. Noch in diesem Jahr soll eine Umfrage bei den Studenten folgen. Aus deren Ergebnissen ergebe sich in einer zweiten Phase dann der „Soll-Zustand“, so Buch.

Engere Zusammenarbeit mit anderen Berufen

Ein weiteres Anliegen des BPhD ist die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den „Schwesterorganisationen“ der Studierenden anderer Gesundheitsberufe. Hier sieht sich der Verband auf einem guten Weg. So nehmen Vorstandsmitglieder des BPhD an den Semestertagungen des Bundesverbands der Medizinstudierenden Deutschlands (bvmd) und der Veterinärmedizinstudierenden (bvvd) teil. Im Gegenzug besuchte eine Abordnung des bvvd die diesjährige BVT. Doch man sieht noch Luft nach oben, beispielsweise bei gemeinsamen Aufklärungskampagnen etwa  zum Welt-Aids-Tag oder bei Initiativen wie den „Teddy-Kliniken“, in denen Kinder ihre Stofftiere behandeln lassen können.

Mehr Transparenz als bei der ABDA

Ein von der BVT beschlossener Antrag weckt Erinnerungen an den letzten Apothekertag: Der BPhD-Vorstand wurde von den Delegierten verpflichtet, zukünftig über den Bearbeitungsstand der Arbeitsaufträge, die er von den Delegierten der BVT erhalten hat, zu veröffentlichen. Einen ähnlich lautenden Antrag an den ABDA-Vorstand hatte der Deutsche Apothekertag im Oktober knapp abgelehnt. „Wir gehen mit gutem Beispiel voran“, schreibt der BPhD nun auf seiner Facebook-Seite.


Dr. Benjamin Wessinger (wes), Apotheker / Herausgeber / Geschäftsführer
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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