DAZ-Wochenschau

Nicht alles hat ein Ende

25.07.2015, 08:30 Uhr

(Fotos: scottchan, gena96 - Fotolia.com; Montage: DAZ/ekr)

(Fotos: scottchan, gena96 - Fotolia.com; Montage: DAZ/ekr)


Obwohl die Ermittlungen zu den Arzneimitteldiebstählen in Italien mittlerweile abgeschlossen sind, ist die Geschichte offensichtlich immer noch nicht vorbei. Wieder hat ein Importeur mehrere Präparate zurückgerufen. Zu Ende ist hingegen die Überprüfung generischer Arzneimittel, die auf Basis zweifelhafter Studiendaten der indischen Firma GVK-Biosciences zugelassen wurden. Hier müssen weitere Zulassungen ruhen. Und sicherlich kein Ende, aber zumindest einen vorläufigen Höhepunkt hat die seit Langem andauernde Suche nach einem Malaria-Impfstoff: ein Kandidat hat von der EMA ein positives Votum erhalten. Mehr dazu lesen Sie in der Wochenschau.

Ende des Wartens auf einen Malariaimpfstoff

Die WHO könnte noch im Herbst eine Anwendungsempfehlung für den ersten Malaria-Impfstoff aussprechen. Die Vakzine mit dem Namen Mosquirix hat vom Humanarzneimittelausschuss der EMA (CHMP) eine positive Bewertung erhalten. Weiter warten muss man hingegen auf einen Impfstoff gegen Borreliose. Hier wird zwar eifrig geforscht, aber bis zur Marktreife hat es in Europa noch kein Kandidat geschafft.

Ende der Überprüfung

Die Überprüfung generischer Arzneimittel, deren Zulassung auf zweifelhaften Studiendaten der indischen Firma GVK-Biosciences beruhten, ist abgeschlossen. Mit dem Resultat, dass weitere Zulassungen ruhen müssen: europaweit sind es jetzt bis zu 700. Auch in Deutschland könnte die BfArM-Liste wieder länger werden.

Kein Ende der Import-Rückrufe

Noch immer sind die Folgen der Arzneimitteldiebstähle in Italien nicht ausgestanden. Importeur Orifarm hat vorsorglich drei Präparate zurückgerufen, die möglicherweise auf illegalem Weg in die legale Vertriebskette eingeschleust  wurden. Ein Problem, das übrigens auch das securPharm-System nicht zu lösen vermag. Denn das ist darauf ausgelegt, gefälschte Packungen zu erkennen. Bei Originalpackungen, die entwendet und dann über dunkle Kanäle zurück in den normalen Vertrieb gebracht werden, wie es bei den Arzneimitteldiebstählen in Italien der Fall war, stößt das System an seine Grenzen.

Beratungsleitfaden lässt auf sich warten

Beratungsleitfaden lässt auf sich warten. Der BAK-Beratungsleitfaden zur Abgabe der „Pille danach“ ist immer noch nicht fertig. Er befindet sich in der Abstimmung. Derzeit liegt er zur Prüfung wieder bei den Apothekern. Wann das Warten ein Ende hat, ist unklar. Einen konkreten Termin gibt es nicht.

Ende für Taptiqom®

Der Vertrieb der Fixkombination aus Tafluprost und Timolol wird in Deutschland zum 31. Juli eingestellt. Die Rücknahme erfolgt aus rein wirtschaftlichen Gründen. Nachdem der G-BA für Taptiqom® keinen Zusatznutzen gesehen hatte, rechnet  der Hersteller Santen nicht damit, sich mit dem GKV-Spitzenverband auf einen angemessenen Erstattungsbeitrag einigen zu können.

Ein Arzt, aber nicht irgendeiner

In dringenden Fällen darf der Apotheker nach Rücksprache mit dem Arzt ausnahmsweise ein verschreibungspflichtiges Medikament abgeben, ohne dass ein Rezept vor liegt. Allerdings muss es der behandelnde Arzt sein, die Zustimmung irgendeines Arztes, der den Patienten gar nicht kennt, reicht nicht aus.

Rote-Hand-Brief zu Intrauterinpessaren

Bei der Anwendung eines Intrauterinpessars können Uterusperforationen auftreten und zwar sowohl bei  Kupfer- als auch bei Levonorgestrel-haltigen Pessaren. Davor warnt einer der Hersteller in einem Rote-Hand-Brief. Der Nutzen überwiege aber weiterhin das Risiko.

Retax-Verzichte

Nach den Ersatzkassen, der AOK Rheinland/Hamburg sowie der Knappschaft-Bahn-See haben vergangene Woche die Innungskassen angekündigt, fehlende Telefonnummern und Vornamen auf Rezepten vorerst nicht zu retaxieren. Auch der BKK-Dachverband will sich mit den Mitgliedern diesbezüglich abstimmen. Einzelne Kassen haben auch schon einen vorübergehenden Retaxverzicht zugesagt, zum Beispiel die Schwenninger Krankenkasse.


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.