Rote-Hand-Brief zu Intrauterinpessaren

Risiko einer Uterusperforation

23.07.2015, 16:53 Uhr

Bei der Anwendung eines Intrauterinpessars können Uterusperforationen auftreten. (Foto: Jenapharm)

Bei der Anwendung eines Intrauterinpessars können Uterusperforationen auftreten. (Foto: Jenapharm)


Bei Frauen, die Kupfer-haltige bzw. Levonorgestrel-haltige Intrauterinpessare anwenden, kann eine Uterusperforation mit einer Häufigkeit von ca. 1 auf 1000 Insertionen auftreten. Darüber informierte Jenapharm in einem Rote-Hand-Brief. Weiterhin überwiege aber der Nutzen das Risiko, so der Hersteller.

Levonorgestrel-haltige Intrauterinpessare (LNG-IUS) und Kupfer-haltige Intrauterinpessare (Cu-IUP) werden zur intrauterinen Langzeit-Kontrazeption verwendet. Einige IUP sind auch für andere gynäkologische Indikationen (Hypermenorrhö, Notfallkontrazeption) zugelassen.

Eine Uterusperforation ist eine mögliche Komplikation vieler diagnostischer bzw. therapeutischer Interventionen im Cavum uteri, der inneren Höhle der Gebärmutter, die auch beim Einsetzen eines Pessars auftreten kann. Da dadurch die Wirksamkeit des Intrauterinpessars reduziert sein kann, muss es unverzüglich entfernt werden.

Die European Active Surveillance Study for Intrauterine Devices (EURAS-IUD-Studie) zeigte eine niedrige Anzahl an Uterusperforationen mit beiden Intrauterinpessar-Typen mit einer Häufigkeit von ca. 1 auf 1000 Insertionen. Die wichtigsten Risikofaktoren für eine Uterusperforation waren das Stillen zum Zeitpunkt der Insertion und eine Insertion in den ersten 36 Wochen nach einer Entbindung.

Verordnenden Ärzten wird empfohlen, Patientinnen über die Häufigkeit und die möglicherweise auftretenden Symptome zu informieren. Dazu zählen starke Schmerzen im Unterbauch und verstärkte Menstruationsblutung, die über mehr als ein paar Wochen anhalten, plötzliche Änderungen in der Periode oder Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs. Falls die Rückholfäden nicht mehr zu ertasten sind, sollten die Frauen darin unterwiesen werden, wie das Vorhandensein der Rückholfäden in der Scheide überprüft werden kann. Treten Beschwerden auf, so ist eine zusätzliche Kontrolluntersuchung erforderlich.

 

Quelle: Intrauterinpessare: Update zum Risiko einer Uterusperforation, Rote-Hand-Brief der Jenapharm GmbH & Co. KG  vom 17. Juli 2015.


Dr. Carolina Kusnick (ck), Apothekerin 
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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